Shenzhen. Auf den interkontinentalen Routen zwischen Fernost und Europa bzw. Nordamerika zeichnet sich ein struktureller Wandel ab. Typische Luftfrachtsendungen werden immer häufiger per Seeschiff transportiert. Wie Branchenvertreter auf einer Fachkonferenz in der südostchinesischen Metropole Shenzhen hervorhoben, habe dieser Trend nach der Lehman-Pleite 2008 und der folgenden globalen Wirtschaftskrise eingesetzt, um bis heute verstärkt anzuhalten. Manager von Cathay Pacific Cargo, Ceva Logistics und Schenker nannten in Shenzhen Produkte wie Tablets, Laptops oder pharmazeutische Erzeugnisse, die früher fast ausschließlich per Flugzeug von China zu den jeweiligen Zielflughäfen befördert wurden, heute hingegen vorwiegend als Seefracht verschickt würden.
Nur die erste Produktionswelle von Hightech-Gütern würde derzeit noch als Luftfracht transportiert, bei den nachgelagerten Staffeln aber entschieden sich die Versender und deren Verlader zunehmend für das Schiff. Betroffen vom Aufkommensschwund sind nach Angaben des Branchenverbandes IATA vor allem ostasiatische Frachtflieger. So sank der Ladefaktor von Cathay, China Eastern oder China Southern in jüngster Zeit deutlich. Auf die Flotten fernöstlicher Fluglinien entfällt ein Anteil von knapp 40 Prozent an der weltweit verfügbaren Cargo-Kapazität. (hs)