Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern

Logistikinitiative Mecklenburg-VorpommernStark an der OstseeDie Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern will in Zukunft direkt auf Transporteure, Speditionen und Verlader zugehen, um neue Arbeitsplätze und zusätzliche Wertschöpfung für die Region zu schaffen.Mecklenburg-Vorpommern - als Urlaubsregion beliebt, als Schlusslicht unter den deutschen Wirtschaftsregionen gerne belächelt. Michael Kremp, Geschäftsführer des Seehafens Wismar, gehört zu den Vertretern, die das wirtschaftliche Potenzial Mecklenburg-Vorpommerns deutlich positiver einschätzen. „Die Leistungsfähigkeit unseres Hafen- und Logistikstandortes ist besser als das Image, das Deutschlands nordöstlichster Logistikregion in der öffentlichen Wahrnehmung zurzeit noch vorauseilt“, ist sich der Hafenchef sicher. In seiner Argumentation beruft er sich auf den aus seiner Sicht elementarsten Standortvorteil: „In Mecklenburg-Vorpommern schneiden sich die europäischen Transportachsen. Die Nord-Süd-Richtung von Skandinavien bis zur Adria und die Ost-West-Richtung von den Nordseeanrainer-Regionen bis ins Baltikum und weiter nach Russland.“ Die Hafen- und Logistikwirtschaft sei daher ein wichtiger Motor, um weitere Wertschöpfung für die Ostseeregion zu generieren, Arbeitsmöglichkeiten in der Region zu halten und neue Arbeitsplätze entlang der Logistikketten zu schaffen.Für Kremp ist der große Durchbruch für Mecklenburg-Vorpommern nur eine Frage der Zeit. „Mit unseren modernen Ostseehäfen in der Hinterhand, dem gut ausgebauten und weiter ausbaufähigen Schienen- und Straßennetz und unserer zentralen Lage inmitten des Ostsee-Adria-Korridors brauchen wir uns im überregionalen Vergleich der Logistikstandorte nicht zu verstecken“, betont der Hafenchef. Im Gegenteil: Die Tatsache, dass die Flächenkapazitäten nicht nur an den größeren Hafenstand-orten Rostock und Sassnitz weiter ausbaufähig sind, sei für das Land von ei- nem besonderen strategischen Vorteil. So könn-ten marktgerechte Logistiklösungen für neue Industriezweige erschlossen und neue wirtschaftliche Potenziale für das Hinterland hervorgerufen werden. Mit Workshops und Konferenzen, regionalen wie überregional organisierten Logistikstammtischen sowie der aktiven Teilnahme an Messen und Veranstaltungen unterstützt die 2008 vom Verkehrsministerium des Landes ins Leben gerufene Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern die Wachstumsmöglichkeiten nach Kräften. „Unser Ziel ist es, Impulse für Innovationen in der Logistik zu geben und mit einem einheitlichen Standortmarketing für die Belange des Logistikstandortes Mecklenburg-Vorpommern einzutreten“, betont Michael Kremp in seiner ehrenamtlichen Funktion als Vorsitzender der Logistikinitiative. Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Logistikinitiativen Deutschlands will er darüber hinaus den permanenten Austausch der Logistikwirtschaft fördern. Überregionale StandortvermarktungObwohl das Logistiknetzwerk in der kurzen Zeit seit seinem Bestehen bereits auf 77 Mitgliedsunternehmen und -institutionen angewachsen ist, sieht Kremp den stärksten Handlungsbedarf derzeit noch aufseiten der überregionalen Standortvermarktung. „Wir müssen es als unsere wichtigste Aufgabe verstehen, unsere Standortvorteile als Quelle, Senke und Transitland auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene besser zu vermarkten“, betont der Vorsitzende der Initiative selbstkritisch. „Im Rahmen unserer Logistikinitiative haben wir dafür ein Konzept entwickelt. Wir wollen in Zukunft noch direkter auf Transporteure, Speditionen sowie auf die verladende Wirtschaft zugehen und wir planen, dies mit einen Imagefilm über unsere hervorragenden wasser-, luft- und landseitigen Infrastruktureinrichtungen für die Logistikwirtschaft zu unterstützen.“Weil die Seeverkehrsprognose des Bundesverkehrsministeriums bis 2025 alleine für die vier Ostseehäfen Rostock, Sassnitz/Mukran, Stralsund und Wismar ein Wachstum von 30 Millionen Tonnen auf über 73 Millionen Tonnen Jahresumschlag voraussagt, hält der Vorsitzende der Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern die Förderung des logistischen Nachwuchses im Lande für ein weiteres zentrales Zukunftsthema. „Unsere Netzwerkmanager bieten Workshops an den Schulen an und veranstalten Exkursionen zu den wichtigsten Umschlageinrichtungen des Landes“, sagt Kremp. „Das ist wichtige Arbeit an der Basis. Doch sie reicht angesichts des prognostizierten Fachkräftemangels in der Branche nicht aus.“ Ab Januar kommenden Jahres wird die Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern daher eine groß angelegte Qualifizierungsoffensive starten. „Wir werden einen Arbeitskreis ‚Qualifizierung‘ ins Leben rufen, in dem wir das Know-how über die Anforderungen der Wirtschaft an den Logistiknachwuchs bündeln“, blickt der Vorsitzende des Logistiknetzwerkes voraus. „Um die Zukunft des Standortes Mecklenburg-Vorpommern zu sichern, liegt uns die Erstausbildung besonders am Herzen.“ Man will außerdem das große Innovationspotenzial der Hochschulen und Forschungseinrichtungen nicht ungenutzt lassen. Nachwuchsförderung als KernaufgabeEinen ersten Anreiz für Studierende und wissenschaftliche Nachwuchskräfte, sich mit Logistikinnovationen in der Ostseeregion auseinanderzusetzen, soll der im kommenden Jahr erstmals ausgelobte Sonderpreis Logistik des Landes Mecklenburg-Vorpommern bieten. Dieser wird für praxisbezogene, innovative und zukunftsorientiert auf die Belange der mecklenburg-vorpommerischen Logistikindustrie zugeschnittene wissenschaftliche Arbeiten verliehen. Einsendeschluss ist der 1. Februar 2011. Den Gewinner wird der Landesverkehrsminister im Sommer kommenden Jahres bei der jährlich in Rostock stattfindenden Branchenkonferenz Logistikwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern bekannt geben. ❙❚■ Karin Walter, freie JournalistinDer Hafen Wismar ist zusammen mit den anderen Ostseehäfen das wichtigste Kapital von Mecklenburg-VorpommernLogistik-Netzwerke(r)In einer losen Serie stellen wir bis Jahresende erfolgreiche Logistik-Netzwerke vor: VR 46: Mecklenburg VorpommernVR 48: Kompetenzzentrum BremenVR 49: Logistikportal NiedersachsenLogistikinitiative Mecklenburg-VorpommernMecklenburg-Vorpommern liegt auf der Nord-Süd-Achse Gemeinsam mit dem Landesministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung engagiert sich die Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern für die Vermarktung des Logistikstandortes Mecklenburg-Vorpommern als Drehscheibe im Ostsee-Adria-Korridor. Er erstreckt sich von Skandinavien über die ostdeutschen Bundesländer bis zur Adria. Der größte Teil des Ostsee-Adria-Korridors gehört bereits heute zu den vorrangigen Vorhaben der EU zur Förderung der Transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN). Ziel der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns ist es, dass der Korridor insgesamt in das neue „vorrangige Netz“ übernommen wird. Die Zukunftsfähigkeit des Korridors leitet die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns aus der Studie „Evaluierung der Güterverkehrskorridore durch Mecklenburg-Vorpommern“ ab, die von der Beratungsgesellschaft Uniconsult erarbeitet wurde. Die Untersuchung belegt, dass der Ostsee-Adria-Korridor nicht nur umweltfreundlich, sondern im Vergleich zu den Parallelkorridoren, die über den Fehmarnbelt oder die polnische Hafenstadt Stettin führen, sowohl zeit- als auch kosteneffizienter ist. Laut Uniconsult-Studie verlaufen die Nord-Süd-Transportwege mit dem geringsten CO2-Ausstoß von Skandinavien oder dem Baltikum nach Ungarn, Österreich, oder Italien über die mecklenburg-vorpommerischen Seehäfen. walKorridor von Skandinavien bis zur AdriaOstsee-adria-korridor

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