Hannover. Transportunternehmer und Einkäufer aus der Industrie weigern sich beide hartnäckig, die Kosten für die LKW-Maut zu übernehmen. In einem Streitgespräch in der aktuellen Ausgabe des Wochenmagagzins VerkehrsRundschau (eine Schwesterpublikation von LOGISTIk inside) zwischen dem Präsidenten des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), Hermann Grewer, und dem Geschäftsführer des Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME), Holger Hildebrandt, vertraten beide Parteien die Ansicht, dass es für ihr Klientel keine Spielräume mehr gibt, die Maut zu schultern. "Die Maut ist ein Kostenfaktor, der auf den Verbraucher überwälzt wird. Davon bin ich zutiefst überzeugt", sagte Grewer. Dem hielt Hildebrandt entgegen: "Welche Produkte lassen denn noch Preissteigerungen zu? Mir sind nicht viele bekannt. So wie wir andere Gebühren nicht weiterwälzen können, ist auch die Transportbranche gefordert, ihre Potenziale zur Kostensenkung herauszuarbeiten". Einig waren sich die beiden Kontrahenten, dass Anbieter von hochwertigeren Leistungen es einfacher haben, die Kosten der Maut weiterzuleiten, als die Anbieter von einfachen Transporten. Grewer prophezeite eine weitere Zunahme des Wettbewerbdrucks: "Die Maut wird zu einem Ausleseprozess führen, bei dem nur gut positionierte und kostenbewusste Unternehmen übrig bleiben."
Lkw-Maut: Keiner will die Kosten übernehmen
Weder die Verlader noch das Transportgewerbe wollen die Kosten der Maut zu hundert Prozent übernehmen. Das betonten die Präsidenten des BME und des BGL in einem Streitgespräch in Hannover.