München/Wolfsburg. Die geplante LKW-Allianz zwischen dem MAN-Konzern, dem schwedischen Konkurrenten Scania und der VW-Nutzfahrzeugsparte ist nach einem Bericht des Magazins „Focus“ gescheitert. Die Unternehmen sollen ihre Gespräche abgebrochen und auf unbestimmte Zeit vertagt haben. Einer der beteiligten Manager soll laut „Focus“ gesagt haben, es gebe keine Chance mehr auf eine Einigung. Nicht einmal eine Kooperation sei gelungen. Die drei Unternehmen würden getrennt weiter arbeiten. Die vor allem von VW betriebene Fusion sei an dem Scania-Chef Leif Östling gescheitert. Auch ein Vier-Augen-Gespräch zwischen dem MAN-Vorstandsvorsitzenden Hakan Samuelsson und Östling habe keine Annäherung gebracht. Östling habe Forderungen gestellt, die VW nie erfüllen konnte. So sollte Scania die Allianz mit Konzernsitz in Schweden führen. Unterstützung erhielt Scania dabei offenbar vom zweiten Großaktionär Investor, der zum Imperium der schwedischen Industriellenfamilie Wallenberg gehört. Auch der Aufsichtsratschef von VW und MAN, Ferdinand Piech, habe die Wallenbergs nicht auf seine Seite ziehen können. Eine feindliche Übernahme scheut Piech laut Medienbericht jedoch, auch wenn VW und MAN rund 51 Prozent der Scania- Anteile halten. Eine Fusion mache nach Einschätzung der Wolfsburger nur Sinn, wenn alle Beteiligten mitzögen. (dpa)
LKW-Großfusion offenbar geplatzt

LKW-Allianz zwischen MAN, Scania und VW laut Medienbericht gescheitert