Hamburg. Ein Gros der deutschen LKW -Branche sieht im Zuge der Ost-Erweiterung der EU rund 100.000 Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet. Nur wenn die Einführung der LKW-Maut mit einer Harmonisierung der Wettbewerbsbedingungen einhergehe, hätten die deutschen Unternehmer auch international wieder eine Chance, hieß es am Freitag beim Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik (BGL) und Entsorgung in Hamburg. Nur 20 Prozent der EU-weiten Transporte würden von deutschen Unternehmen abgewickelt. Wachsender Wettbewerbsdruck durch ausländische Transportunternehmen sowie die konjunkturelle Schwäche schlagen sich seit 2001 mit Firmenpleiten in der deutschen Branche nieder. So rechnet der Verband in diesem Jahr mit 2000 Insolvenzen. Die Branche zählt rund 40.000 Transportunternehmen, von denen rund 14.200 Mitglieder dieses Verbandes sind. Die Transportleistung inländischer Betriebe ging in 2002 um 1,7 Prozent zurück, während sie für ausländische Wettbewerber im grenzüberschreitenden Verkehr um 0,8 Prozent stieg. Vor diesem Hintergrund dürfe die LKW -Maut nicht nur "on top" gesattelt werden, forderte Verbandspräsident Hermann Grewer. Der BGL setzt sich dafür ein, dass die von den deutschen Unternehmen entrichtete Mineralölsteuer auf die Maut-Kilometer angerechnet wird, um die unterschiedlichen Belastungen bei der Mineralöl- und Kraftfahrzeugsteuer auf einem europäischen Durchschnittsniveau zu harmonisieren. Das technische System zur Einführung der Maut, die der Verband von Anfang an akzeptiert habe, weil es keine Alternative zu einer nutzerfinanzierten Infrastruktur gebe, bezeichnete der BGL am Freitag als "desolat". (vr/dpa)
LKW-Branche befürchtet bei Ost-Erweiterung Arbeitsplatzabbau
LKW-Maut : BGL fordert Anrechnung der Mineralölsteuer auf die Mautkilometer