Interview: Lager sind lukrativer als Büros oder Shoppingcenter

Wir groß ist aktuell der Markt für Logistikimmobilien in Deutschland? Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase besteht derzeit ein regelrechter Run auf Logistikimmobilien. Das Interesse der Investoren ist sehr hoch. Im Jahr 2015 lag das Transaktionsvolumen bei rund 4,5 Milliarden Euro. Wir schätzen, dass aufgrund der hohen Nachfrage das fünffache Volumen hätte erreicht werden können. Der Markt verfügt dazu nur nicht über die entsprechenden Logistikimmobilien. Wie rechnen sich Sale-and-Lease-Back-Geschäfte für die Investoren? Investoren suchen Anlagemöglichkeiten, die eine höhere Rendite versprechen, als es zinsbasierte Anlagen derzeit tun. Durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank stehen ihnen günstige Kredite zur Verfügung, das verstärkt den Druck auf den Logistikimmobilienmarkt zusätzlich. Die Logistikimmobilien können an attraktiven Standorten Renditen von fünf bis sechs Prozent erzielen und sind damit derzeit höher bewertet als viele Bürooder Einzelhandelsimmobilien. Ist es für Unternehmer in Zeiten niedrigerer Zinsen nicht günstiger, mit einer Fremdfinanzierung selber zu bauen? Das kann ein vorteilhafter Weg sein. Allerdings kann man dabei auch viele Fehler machen aufgrund des komplexen Baurechts oder der Genehmigungsverfahren - aber auch bei Finanzierung, Bau und Ausstattung der Halle. Letztlich ist es eine Philosophiefrage. Wenn die Kompetenz vorhanden ist, lässt sich damit langfristig mehr Geld verdienen als mit der Logistik. Wie ermitteln Investoren den Wert einer Lagerhalle? Einen ersten Anhalt liefern die gängigen Multiplikatoren auf die Jahresnettomiete. Für die genaue Berechnung gibt es zwei unterschiedliche Verfahren: die Bewertung nach Gebäudewert oder die nach Markt- und Nutzwert. Für die Gebäudewertermittlung werden in der Regel anerkannte Gutachter beauftragt. Objektbewertungen nach dem Marktwertbeziehungsweise Nutzwertverfahren übernehmen spezialisierte Beratungsunternehmen wie wir.

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