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Interview: Wie lockt Schnellecke 600 Mitarbeiter nach Dingolfing?

17.09.2014 11:16 Uhr
Interview: Wie lockt Schnellecke 600 Mitarbeiter nach Dingolfing?
Der studierte Jurist Nikolaus Külps ist seit 2009 Vorstandsvorsitzender von Schnellecke Logistics
© Foto: VR/Helge Sauber

Schnellecke Logistics hat bei BMW in Dingolfing einen Großauftrag als Logistik-Dienstleister bekommen. VerkehrsRundschau hat den Vorstandsvorsitzenden Nikolaus Külps befragt, wie Schnellecke dieser Herausforderung angeht.

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VR: Glückwunsch zu Ihrem neuen Großauftrag mit der BMW Group – pünktlich zu Ihrem 75-jährigen Jubiläum. Schnellecke Logistics hat  von der BMW Group den Zuschlag zum Betreiben eines Sequenzier-Zentrums in Dingolfing erhalten. Bislang war Ihr Unternehmen ja vor allem als Logistikdienstleister für den Volkswagen-Konzern bekannt. Wie wichtig ist für Sie dieser Auftrag?

Nikolaus Külps: Sehr, sehr wichtig! Auf den Umsatz bezogen ist dies der drittgrößte Auftrag unserer Unternehmensgeschichte! Weiterer Pluspunkt ist, dass wir mit diesem Auftrag ganz klar zeigen, dass auch andere Automobilhersteller von unseren Leistungen überzeugt sind – nicht nur der Volkswagen-Konzern. Mit Dingolfing sind wir ja mittlerweile an drei Standorten für BMW tätig.  

VR: Welche Art von Aufgaben übernimmt Schnellecke nun konkret für BMW?

Külps: Ab November 2014 werden wir – der Vertrag läuft bis 2020 – mit 600 Mitarbeitern einen Teil der Versorgung des BMW-Werks in Dingolfing organisieren. Dafür errichtet BMW ein Sequenzier-Zentrum. Unsere Aufgabe wird es sein, die dort eingehenden Teile zu sequenzieren, also in die richtige Reihenfolge zu bringen, und diese dann produktionssynchron in spezifischen Behältern an die Montageversorgung zu übergeben.

VR: Allerdings müssen Sie dafür bis November erst einmal 600 neue Mitarbeiter ins niederbayerische Dingolfing locken – keine leichte Aufgabe. Wie wollen Sie das in zwei Monaten schaffen?

Külps: Das ist in der Tat eine Herausforderung, weil es in Dingolfing fast keine Arbeitslosigkeit gibt. Schwierig wird das Recruiting vor allem bei gewerblichen Mitarbeitern wie Kommissionierern und Staplerfahrern. Wir bieten einen festen Arbeitsplatz, Qualifizierungsmöglichkeiten sowie übertarifliche Bezahlung und sind somit zuversichtlich, mit unseren Rekrutierungs-Maßnahmen über Personaldienstleister und Werbung in der Regionalpresse und den sozialen Medien das benötigte Personal zu bekommen. Zusätzlich hilft es uns, dass das Projekt langsam hoch fährt. So benötigen wir bis zum Jahresende 150 und erst bis Ende 2015 die genannten 600 Beschäftigten.

VR: Haben diese Aufgaben, die Sie jetzt erfüllen, BMW-Mitarbeiter abgewickelt?

Külps: Nein, denn bisher wurden Teile zur Fahrzeugproduktion nur teilweise in Sequenz geliefert. Das Material wird derzeit von den Lieferanten und aus dem eigenen Unternehmen (BMW) heraus sortenrein an das Montageband gestellt. Zukünftig wird Schnellecke zwischengeschaltet, um die gelieferten Bauteile anzunehmen, diese sequenzgerecht umzupacken und diese Sequenzgestelle an die Montageversorgung zu übergeben.  

VR: Wie schlägt sich der neue Auftrag konkret in Zahlen nieder? Welche Ziele haben Sie 2014 mit Schnellecke Logistics erreicht und was peilen Sie für das kommende Jahr an?

Külps: 2014 war für uns ein erfreuliches Jahr: Wir werden in diesem Jahr fast mit zehn Prozent mehr Umsatz als in 2013 abschließen. Ob 2015 ebenso erfolgreich wird, wird sich erweisen. Mit fünf Prozent Umsatzwachstum planen wir auf jeden Fall etwas vorsichtiger. Grund dafür sind die aktuellen  Entwicklungsszenarien  in Südafrika, Brasilien und Russland.

 

Das Gespräch mit Nikolaus Külps führte VR-Redakteurin Eva Hassa.

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