Interview der Woche

Jörg Hedtmannist Präventionsleiter der Berufsgenossenschaft für Transport und Verkehrswirtschaft. Zu seinen Aufgabengebieten gehören die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz im Verkehrsgewerbe.Nachgefragt beiInterview der WocheWie lassen sich die „Kopflosen“ stoppen?Die Bilanz nach einem Jahr „Risiko raus!“?Jörg Hedtmann: Ich denke, die Kampagne ist in den Köpfen angekommen. Das ist nicht zuletzt deshalb so, weil wir sie mit interessanten Motiven unterlegt und die Aussagen plakativ dargestellt haben. Die Kampagne visualisiert die Aussage „Stoppt die Kopflosen“. Durch entsprechende Veranstaltungen in den Betrieben wird die Kampagne in die Öffentlichkeit getragen. Insofern kann man als Zwischenbilanz festhalten, die Kampagne wird wahrgenommen und auch gelebt. Das ist die Voraussetzung dafür, dass sie ihren Zweck erfüllt. Den Sie wie definieren? Wenn ich erreiche, dass Beschäftigte über die Dinge, die ich in der Kampagne thematisiere, nachdenken, dann erreiche ich mein Ziel – mehr Sicherheit, weniger Unfälle. Das ist dann ein Selbstläufer. So eine Kampagne ist ein fantastisches Mittel, den Themen, die uns im Alltag ständig begegnen, neuen Schwung zu geben.Ein persönliches Highlight?Viele Unternehmen haben mittlerweile von sich aus eigenständig eine Erweiterung der Kampagne vorgenommen. Wenn ich das sehe, ist das schon ein Aha-Erlebnis bei einer Kampagne der BG. Positiv erlebe ich auch die vielen Gespräche, die wir im Laufe der Kampagne und bei unseren Aktionen zum Beispiel den Messen und Aktionstagen geführt haben. Sie zeigen mir, dass viele Menschen bereit sind, über ihr Verhalten nachzudenken. Mit der Kampagne zeigen wir, dass es nicht nur die großen Dinge sind, die man ändern muss, um mehr Sicherheit zu erreichen, sondern dass es auch die vielen kleinen „Kopflosigkeiten“ des Alltags sind, an denen wir ansetzen müssen. Bei den Beschäftigten und den Verantwortlichen.Was plant die BG Verkehr noch im Rahmen von „Risiko raus!“?Nächstes Jahr werden wir unsere Aktivitäten im Bereich des Seminarprogramms erweitern. Wir haben eine Reihe von Unfällen auf interessante Weise aufgearbeitet. Dies werden wir in die Programme einarbeiten und so noch näher an der Praxis sein. Und wir werden weiter auf Messen und Veranstaltungen, aber auch bei Aktionstagen mit mit unseren Kampagnenthemen präsent sein. Man wird uns bemerken. Sehen Sie grundsätzlich Veränderungen im Verhalten beim Thema Arbeitssicherheit?Was die Wahrnehmung von Arbeitsschutz betrifft, ist eine gewisse Veränderung eingetreten. Wenn man früher von Verboten und Geboten, Vorschriften und Verordnungen ausgegangen ist, dann steht jetzt das Überzeugen im Vordergrund – und etwas selber zu erleben. Darauf bauen wir unsere Kampagnenbeiträge auch auf, beispielsweise mit dem Überschlagsimulator. Damit konfrontiert zu werden, welche Konsequenzen sich aus dem eigenen Verhalten ergeben, die Tendenz, darüber nachzudenken, welche Folgen das eigene Tun hat, das gehört zu moderner Präventionsarbeit. ❙❚■ Birgit BauerKampagne „Risiko raus!“Vor knapp einem Jahr startete die PräventionsKampagne der gesetzlichen Unfallversicherung mit einem Mix an Motiven und Medien. Ihr Ziel ist, auf die Gefahren beim Fahren und Transportieren aufmerksam zu machen und so das Unfallrisiko im Straßenverkehr und beim innerbetrieblichen Transport und Verkehr zu verringern. Die Kampagne ist auf zwei Jahre angelegt. Zeit für eine Zwischenbilanz. bbum was es geht

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