Interview der Woche

Interview der WocheWarum beteiligt sich MAN am Lang-LKW-Test? Wie genau will sich MAN am Feldversuch der überlangen LKW beteiligen?MAN möchte sich aktiv in den Feldversuch mit Lang-LKW einbringen. Als verantwortungsvoller NFZ-Hersteller erforschen wir alternative Konzepte zur Einsparung von CO2. Dazu gehört selbstverständlich, dass wir diese Konzepte gewissenhaft und erfolgreich testen, bevor wir sie am Markt einführen. Wir werden ein MAN-Fahrzeug in der eigenen Werkslogistik einsetzen, ein weiteres Fahrzeug läuft bei einer kooperierenden Spedition. Beide Fahrzeuge werden mit MAN Telematics ausgestattet, sodass wir exakte Daten über den Einsatz, Verbrauch und weitere fahrzeug- und betriebsrelevante Daten bekommen.Was erhofft sich MAN von der Teilnahme?Es liegt auf der Hand, dass LKW mit höherem Ladevolumen Kraftstoff und damit CO2 einsparen und außerdem zur Entlastung unserer Straßen beitragen. Denn zwei Lang-LKW transportieren dieselbe Menge wie drei konventionelle LKW. Der mehrjährige Feldtest in den Niederlanden zeigt, dass Lang-LKW ökologisch vorteilhaft sind und keinen negativen Einfluss auf die Verkehrssicherheit haben. In Deutschland gibt es nach wie vor Zweifel am Nutzen von Lang-LKW. Deshalb ist es sinnvoll, diese umweltverträglichen Kombinationen hierzulande ausgiebig zu testen. Mit konkreten Ergebnissen lässt sich die Diskussion endlich versachlichen.Gab es eine Abstimmung mit dem VDA oder ist dies eine eigene Initiative?Alle Nutzfahrzeughersteller im VDA sind sich einig, was den ökologischen und ökonomischen Nutzen von Lang-LKW angeht. Die Entscheidung über unsere Teilnahme ist in unserem Hause gefallen.Kann dieser Feldversuch der Brückenschlag zu CO2-optimierten Fahrzeugkonzepten sein, was nach Expertenmeinung nur mit längeren Gesamtmaßen der Fahrzeugkombinationen funktioniert?Ja, ganz sicher. Wir haben auf der IAA mit der LKW-Studie Concept S gezeigt, das durch die Aerodynamik ein erhebliches Effizienzpotenzial zu heben ist. Das setzt aber voraus, dass wir mehr Freiheiten bei der Gestaltung von LKW-Kombinationen benötigen, als uns die heute gültige Längenbegrenzung gewährt. Der konventionelle Lang-LKW ist der erste Schritt in die richtige Richtung, kombiniert mit aerodynamisch optimierten Zugfahrzeugen und Trailern könnten wir einen Quantensprung in der Transporteffizienz erreichen.Sind in der Frage nach neuen Trailerideen ausschließlich die Trailerbauer gefragt, oder muss hier die gesamte NFZ- Industrie die Investitionskosten für diese kostspielige Entwicklungsarbeit schultern?LKW- und Trailerhersteller müssen bei der Konzeptentwicklung an einem Strang ziehen – wir sind aufeinander angewiesen, wenn wir das Optimum aus einer LKW-Kombination holen wollen. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die Kollegen ein starkes Interesse an der Entwicklung neuer Trailer haben; es gibt ja bereits erste Beispiele für aerodynamisch optimierte Auflieger auf dem Markt. ❙❚■ Rocco SwantuschGeorg Pachta-Reyhofengeboren am 28. Juni 1955 in München. Der promovierte Doktor der technischen Wissenschaften ist seit 1986 bei MAN in verschiedenen Positionen tätig und seit Januar 2010 Sprecher des Vorstandes.Nachgefragt beiMAN will Lang-LKW testenDer Münchner Nutzfahrzeughersteller will sich aktiv am geplanten Feldtest von überlangen LKW-Kombinationen 2011 beteiligen. Sowohl für den eigenen Werkverkehr als auch als Partner für eine Spedition wollen die Süddeutschen Fahrzeuge stellen. Die Daten der beiden Kombinationen erfasst der NFZ-Anbieter über seine Telematiklösung. rsum was es geht

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