'Insolvenz oder moderne Art des Sklavenhandels'

Auch in den vergangenen Tagen sind auf www.verkehrsrundschau.de wieder viele Artikel heiß diskutiert worden. Eine Auswahl der eingegangenen Kommentare ist auf dieser Seite zusammengestellt. Möchten Sie ebenfalls Ihre Meinung kundtun? Dann nutzen Sie die Kommentarfunktion, die unter jedem Artikel auf unserer Internetseite zur Verfügung steht. "Insolvenz oder moderne Art des Sklavenhandels"Wir sind ein kleines Transportunternehmen in Hessen und möchten unsere Verwunderung darüber zum Ausdruck bringen, dass Speditionen als Großunternehmen über die Knappheit von Subunternehmern klagen. Diesen Mangel haben große international arbeitende Unternehmen mit ihren Geschäftsgebaren gegenüber kleinen Unternehmen selbst herbeigeführt, viele Kleinspeditionen werden in die Insolvenz getrieben und so der Markt von potenziellen Konkurrenten, aber auch von möglichen Partnern leergefegt (...). So werden Verträge über Vollbeschäftigung des Subunternehmers abgeschlossen, was heißt, dass Fahrten im Fernverkehr in den Verträgen erhalten sind. Die Praxis sieht jedoch meist so aus, dass die eigenen LKW mit finanziell lukrativen Aufträgen versorgt werden, der Rest gezwungen wird, zu nicht vereinbarten Festpreisen zu fahren oder die Strecken im Nahverkehr zu übernehmen. Die wohl größte Kröte müssen die Subunternehmer aber schlucken, wenn es um die Bezahlung der geleisteten Frachten geht. Nicht nur, dass Kosten auf nur jede erdenkliche Art mit fadenscheinigsten Begründungen auf die kleinen Unternehmen abgewälzt werden, auch die Zahlungen an sich werden mit einem Rücklauf von sechs bis neun Wochen überwiesen. (...) All diese aufgeführten Punkte führen zur Aufgabe von Transportfirmen und damit auch zum Mangel an Fahrerpersonal. Die Transportunternehmen wählen nun entweder den Weg der Insolvenz oder finden sich mit der modernen Art des Sklavenhandels ab (...).S. Endres, Wiesbaden"Nächste 'Diesel-Demo' in Vorbereitung" www.verkehrsrundschau.de, 1.8.2008Solche Aktionen bekräftigen doch nur das Image vom Trucker im Muskelshirt und 40-Tonner-Mütze. Was soll das bringen? Ein wenig die Autobahn blockieren und als Redner einen CDU-Politiker einladen. Wissen die Jungs, wer für den hohen Dieselpreis verantwortlich ist? Neben den Ölmultis unsere Damen und Herren der Regierung unserer CDU, die durch den hohen Ölpreis zusätzlich durch erhöhte MwSt.-Einnahmen kräftig verdient. Sicherlich ist der Dieselpreis hoch, aber vor 15 Jahren, als der Diesel billig war, haben die LKW 12 Liter pro 100 Kilometer mehr verbraucht. Sinnvoll ist ein Fahrertraining, max. 83 km/h schnell fahren, früh schalten und ruck zuck sind 10 bis 15 Prozent Diesel eingespart. Das wollen aber die Truckerkollegen nicht so gerne hören. Lieber nochmal ordentlich Zwischengas geben und Truck-Stopp hören. Das muss ich so deutlich nach 26 Jahren Speditionserfahrung sagen. Nichts für ungut!"spedi1"Ich finde es super, hoffentlich kommen diesmal noch mehr. Irgendwie müssen wir doch auf uns aufmerksam machen. Was in Deutschland mit den Spritpreisen abgeht, ist eine Frechheit. Wir fahren doch nur noch, um unsere Rechnungen zu bezahlen, aber unterm Strich bleibt nichts. Wenn die Trucker nicht wären, was stünde dann noch in den Regalen? Denkt mal drüber nach, wenn ihr über die LKW meckert. Liebe LKW-Fahrer, kämpft weiter, lasst euch nichts gefallen. Ich finde super, was ihr macht, Deutschland braucht euch. Der Staat sagt, die kleinen Transporteure sollen die gestiegenen Sprit- und Mautkosten weitergeben. Aber die Firmen denken doch gar nicht daran, mehr zu zahlen!"Melanie""Online-Special: LKW-Maut": www.verkehrsrundschau.de, 4.7.2008Die LKW-Maut ist reine Abzocke, um die Löcher anderer leerer Kassen zu füllen. Es sollte dann wenigstens die KFZ-Steuer erlassen werden. Ich werde mich jedenfalls schon mal in anderen Ländern nach einem Firmensitz umsehen - es gibt noch welche, in denen die Firmen noch etwas bedeuten - ohne überhöhte Steuern und Abgaben - und der Sprit ist auch billiger. Armes Deutschland! "Werner"Die Replik von Herrn Dr. Rommerskirchen zur BGL-Kritik am Wegekostengutachten können wir nicht nachvollziehen. Insbesondere seine Äußerungen, wonach es unbegreiflich sei, dass "immer noch behauptet wird, dass wir Rohbaulandpreise als Grundstückspreise verwendet haben", sind für uns unverständlich. Im bislang einzigen Gespräch zwischen den Gutachtern und den Vertretern der Verkehrsverbände wurde den Verbänden ein Papier (...) vorgelegt, das die – nicht interpretationsfähige – Aussage enthält, "Grundstücke basieren auf Preisen für Rohbauland". Dass die Grunderwerbskosten mit der Rohbaulandpreisentwicklung auf Basis der Werte des Statistischen Bundesamtes inflationiert und damit auf heutige Preise hochgerechnet wurden, ist uns ebenfalls bekannt, ändert aber nichts an unserer Kritik. Und ein Realzins von 3 Prozent entspricht einfach nicht der Realität. Dr. Adolf Zobel, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BGLDiskussion über Umweltzone Ruhrgebietwww.verkehrsrundschau.de, 29.7.2008Nur das gesamte Ruhrgebiet in eine Umweltzone zu verwandeln wird nicht reichen, die Gegend zwischen Düsseldorf-Dortmund-Hagen-Köln in das touristische Traumparadies zu verwandeln, das den Öko-Jublern vorschwebt. Es sollte schon das ganze NRW sein oder noch besser die ganze BRD. Dann werden wir endlich keine Arbeitsplatzprobleme mehr haben . Das Geld zum CO2- und feinstaub-freien Leben kommt einfach aus der Ökostrom-Steckdose, über die örtlich differenzierte Höhe bzw. Anhebung (je nach jährlicher Sonnenstundenzahl-Änderung) entscheiden die jeweiligen Bürgerinitiativen. Es werden örtlich unterschiedliche Zeitmessungen eingeführt, so dass autolose Gemeinden mittels halb so schnell laufender Uhren doppelt so lange Lebenszeiten erreichen als Bürger in immer noch motorisierten Gemeinden. Ganz Europa wird dies gelobte Ökoland touristisch überlaufen und die Bewohner kostenlos mit Ökomüslis füttern, voller Staunen, dass Menschen freiwillig so leben wollen. Aber eines Tages werden die so friedvoll Mampfenden die Macht in der EU übernehmen und eine umweltfreundliche Diktatur ausrufen, dann essen wir alle reumütig Müsli und radeln zu täglichen Protestversammlungen gegen die uneinsichtige Natur, die trotz allem nicht vom Klimawandel ablassen will.Jürgen Diercks

'Insolvenz oder moderne Art des Sklavenhandels'

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