München. Der ifo-Geschäftsklimaindikator für den Gesamtbereich Transportwesen ist für den Monat Mai zwar gestiegen. Im Bereich Güterbeförderung im Straßenverkehr hat sich das Geschäftsklima jedoch verschlechtert. Das geht aus den aktuellen Konjunkturtest für Mai hervor, den das Münchner ifo-Institut für Wirtschaftsforschung herausgibt. Das Segment Transportwesen enthält die Bereiche Personenbeförderung zu Land, Güterbeförderung im Straßenverkehr und Taxibetriebe. Während die aktuelle Lagebeurteilung im Transportwesen wesentlich günstiger ausfiel als im April, wurden die Aussichten für die nächsten sechs Monate per saldo erneut weniger positiv eingeschätzt. Die Unternehmen rechneten für die nahe Zukunft mit einem sich abschwächenden Umsatzwachstum.
Im Bereich Güterbeförderung im Straßenverkehr hat sich das Geschäftsklima verschlechtert. Zwar wurde die aktuelle Geschäftslage günstiger bewertet, die Perspektiven für das kommende halbe Jahr wurden jedoch merklich zurückhaltender eingeschätzt als im April. Für die nahe Zukunft erwarteten 23 Prozent der Testteilnehmer eine Umsatzsteigerung, 68 Prozent stagnierende, 9 Prozent sinkende Umsätze. Eine moderate Erhöhung der Mitarbeiterzahl wurde geplant. Der Bereich Spedition (einschließlich Logistik) beurteilte seine aktuelle Geschäftslage als nicht mehr ganz so gut, schätzte die Perspektiven aber noch zuversichtlicher ein als im Vormonat. Der Klimaindikator gab nur leicht auf + 28 Prozentpunkte nach. Bei per saldo leicht höheren Umsätzen als im vergleichbaren Vorjahresmonat rechneten die Firmen auch für die nächste Zeit mit Umsatzsteigerungen. Die Auftragssituation wurde günstiger eingestuft, und weitere Personaleinstellungen waren vorgesehen. Die Planungen sahen – allerdings nicht mehr ganz so häufig wie im April – Preisanhebungen vor.
Der ifo Konjunkturtest Dienstleistungen basiert auf ca. 2 500 monatlichen Meldungen von Unternehmen aus wichtigen, insbesondere unternehmensnahen Zweigen des Dienstleistungssektors. Die Unternehmen werden unter anderem befragt zu der aktuellen Einschätzung der Geschäftslage sowie zur Einschätzung der Entwicklung in den kommenden sechs Monaten.
Verarbeitendes Gewerbe weniger optimistisch
Im Verarbeitenden Gewerbe einschließlich Ernährungsgewerbe ist der Geschäftsklimaindex aufgrund der negativen Beurteilung zur aktuellen Lage stark gesunken. Hinsichtlich der Entwicklung in den kommenden sechs Monaten hielten sich positive und negative Erwartungen in etwa die Waage. Angesichts schleppender Nachfrage musste die Produktion spürbar zurückgefahren werden. Die Beschäftigtenpläne waren erstmals seit Monaten mehrheitlich zurückhaltend. Für den Export wurden allerdings weitere Impulse erwartet.
Groß- und Einzelhandel stark gesunken
Das Geschäftsklima des Großhandels hat sich im Mai verschlechtert. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Situation bei weitem nicht mehr so positiv wie in den vorangegangenen Monaten, und die Perspektiven haben sich eingetrübt. Für den Einzelhandel hat der Geschäftsklimaindikator erheblich nachgegeben. Er ist nach der Aufwärtstrend der letzten Monate nun auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gefallen, meldet das ifo-Institut. (diwi)