Henschel-Kipper

Henschel-Kipper Die Marke Henschel lebt Bei Pickups und Transportern hat sich Henschel-Kipper als Aufbau-Spezialist etabliert. Was der Kleinkipper kann, musste er auf einem Isuzu-D-Max-Chassis beweisen. Henschel hat nichts mit der einst stolzen Kasseler Lokomotiven- und LKW-Schmiede gemein: Stattdessen steht der Name jetzt für Leichtkipper. Seine erste Bewährungsprobe bestand der im Lichten 2000 x 1835 Millimeter messende Alu-Kipper mit Bravour: Selbst auf schlechten Straßen klappert nichts – nur ganz fiese Löcher können ihm ein Rumpeln entlocken. Das Produkt aus Wilrijk bei Antwerpen punktet mit sauberen Schweißnähten und ordentlicher Montage der einzelnen Komponenten. Schade ist nur, dass der Boden dreiteilig ausgeführt ist und die 800 Kilo haltenden Zurrösen im Winter gern festbacken. Das Umstecken vom Hinter- zum Seitenkipper funktioniert problemlos. Schön, dass Henschel an allen Ecken in Kugelführungen investiert hat. Die meisten relevanten Komponenten wie die Führungen an der Pritsche sind geschraubt und lassen sich notfalls einfach tauschen. Die Armaton-Verriegelungen der Bordwände rasten sauber ein und aus. Allerdings sind deren Riegel mit dicken Handschuhen nur schwer zu greifen. Da muss man der eher grazilen Gesamtkonstruktion Tribut zollen. Die Bordwandscharniere stammen aus dem Rapid-Serienbaukasten. Freigabe per Schlüssel erforderlich Um zu kippen, muss man die Brücke per Hauptschalter freigeben. Beim Isuzu D-Max muss man den roten Knebel dazu etwas umständlich über dem Tankstutzen in die entsprechende Aussparung unter die Brücke stecken, was im Dunklen bei schmutzigem Kipper wenig Freude macht. Gehoben wird die Pritsche dann von einer vierstufigen Presse auf Knopfdruck mit der etwas klobigen, verkabelten SPX-Fernbedienung. Hier wäre eine kabellose Lösung eleganter, zumal man dann beim Basisfahrzeug nicht seitengebunden wäre. Auch unter der Brücke herrscht Ordnung – alle Kabel und Leitungen sind sauber verlegt und teils mit Scheuerschutz umhüllt. Nur am vorderen Durchbruch des Querträgers fällt der etwas knapp aus: Hier kann es vorkommen, dass das Kabel auf dem Blech scheuert. Unter dem Boden hängt ein Stützrohr, so dass man die Brücke nachts aufstellen und sichern kann. Batterie, Hubmotor und Hydraulik hat Henschel aus Platzgründen im Heck untergebracht, wo sie für Zusatzballast für die Hinterachse sorgt. Vorn gibt es optional eine erhöhte Stirnwand mit zusätzlichen Querlatten und zwei Laschen an der Oberseite, die helfen, Langmaterial festzuzurren. Mit 150 Kilogramm „erträgt“ der obere Querträger auch schwereres Langmaterial. In Summe überzeugt der Henschel-Kipper durch eine saubere, durchdachte Verarbeitung und gute Funktionalität. Kleine Details wie mehrteilige Böden oder festbackende Zurrösen haben die Hersteller „großer“ Kipper in den letzten Jahren aber geschickt eliminiert – da darf ihnen Henschel gern weiter folgen. ❙❚■ Gregor Soller Die schweren LKW-Aufbauten sind im Detail bereits einen Schritt weiter

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