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Handelskammer bedauert NRW-Stopp für Lang-LKW

10.08.2010 15:55 Uhr
Handelskammer bedauert NRW-Stopp für Lang-LKW
Niederländischer Transportverband: Die Entscheidung gegen den Feldversuch sei schlecht für die Wirtschaft und die Umwelt
© Foto: Krone

Die Deutsch-Niederländische Handelskammer bezweifelt, dass der Einsatz von Lang-LKW zu einer Verschiebung des Transports auf die Straße führt

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Den Haag. Der soeben beschlossene Teststopp für den Feldversuch mit den Lang-LKW in Nordrhein-Westfalen und Thüringen stößt jenseits der Grenze auf Enttäuschung bei Transportunternehmen. Die Deutsch-Niederländische Handelskammer (DNHK) kritisiert die Entscheidung der beiden Bundesländer als vertane Chance. "Der bundesweite Feldversuch Anfang 2011 soll doch gerade nachweisen, ob durch den Einsatz längerer Fahrzeuge die Straßen entlastet und die Umwelt geschont werden", sagte DNHK-Geschäftsführer Axel Gerberding. "Es macht keinen Sinn, diese Chance aufzugeben und einen Flickenteppich auf deutschen Straßen zu schaffen."

Auf Initiative des Bundesverkehrsministeriums sollen die Lang-LKW in Deutschland fünf Jahre lang getestet werden. In einem nordrhein-westfälischen Modellversuch von 2006 bis 2008 waren die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen und der TÜV Rheinland zu dem Ergebnis gelangt, dass Lang-LKW deutlich weniger CO2-Emmissionen hervorrufen als der Einsatz gewöhnlicher LKW. Da weniger Fahrzeuge eingesetzt werden müssen, würden sich zudem die Staus auf den Autobahnen reduzieren.

"Tatsächlich geht es hier nicht um Güter, die bislang per Wasser oder Schiene transportiert werden", argumentiert DNHK-Chef Gerberding. "Eine modale Verschiebung von anderen Transportarten auf die Straße ist durch die Longliner nicht zu befürchten." In den Niederlanden seien schon heute etwa 500 besonders lange LKW mit bis zu 60 Tonnen Last unterwegs, betont auch Godfried Smit vom niederländischen Transportverband EVO: "Die Absage NRWs und Thüringens für den Einsatz von XXL-Lastwagen macht vielen niederländischen Transporteuren einen Strich durch die Rechnung, die künftig mit diesen Fahrzeugen deutsche Abnehmer beliefern wollten."

Laut Smit ist die Entscheidung nicht nur schlecht für die Wirtschaft, sondern auch für die Umwelt, "da für viele Güterströme derzeit keine Alternativen zur Straße bestehen". In der Praxis bedeutet der Stopp in NRW und Thüringen, dass niederländische Transporteure zwar künftig die Autobahnen durch die beiden Bundesländer mit Lang-LKW passieren dürfen, aber keine Fahrtrechte auf Nebenstaßen erhalten. Damit sei es ihnen praktisch unmöglich, mit den entsprechenden Fahrzeugen Ladung bei Kunden anzuliefern. (ab)

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