Hamburg: Maut für drei Bundesstraßen gefordert

24.11.2005 17:44 Uhr
Freytag
© Foto: Verkehrsrundschau online

Senator für Stadtentwicklung und Umwelt strebt Maßnahmen für stark durch Mautausweichverkehre belastete Strecken im Stadtstaat an

Hamburg. Die „gefühlten" Mehrbelastungen als Folge der LKW-Maut gibt es in Teilen des Hamburger Straßennetzes wirklich. Gleich „drei Brennpunkte" für Mautausweichverkehre konnten im Verlauf von intensiven Untersuchungen ermittelt werden, teilte Hamburgs Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Michael Freytag, am heute am Sitz seiner Behörde vor Journalisten mit. Und Freytag will die Konsequenzen ziehen: „Diese Strecken sollen nach unserem, gegenüber dem Bundesverkehrsminister zugehenden Vorschlag ebenfalls bemautet werden." Doch auch das will Freytag vorschlagen: Die Autobahn A 25, die von A 1 (Hamburg-Lübeck) in Richtung Osten abzweigt, sollte von der Mautpflicht herausgenommen werden, um auf diese Weise die stark überlastete, parallel zur A 25 verlaufende B 5 wirksam zu entlasten. Neben der B 5 ergaben die Messungen eine „akute" Mehrbelastung auch im Zuge der B 4 im Nordwesten der Stadt, die in weiten Teilen parallel zur A 7 verläuft sowie im Zuge der B 75. Letztere dient im südlichen Teil des Stadtstaates als eine Art Querspange zu den Autobahnen A 7 und A 1. Freytag versicherte, dass dem Vorschlag kein Aktionismus zugrunde liege, sondern „eine sehr intensive und sorgfältige" Verkehrsmengenzählung. Dabei konnten Vergleichsdaten aus dem Sommer 2003 herangezogen werden. Zudem habe man sehr genau zwischen den Interessen der Anwohner und der Wirtschaft abgewogen. Freytag zeigte sich zuversichtlich, dass binnen weniger Wochen mit einer Entscheidung im Bundesverkehrsministerium in Sachen Mautpflicht-Ausweitung zu rechnen sei, nachdem auch die von den anderen Bundesländern ermittelten Ergebnisse und Vorschläge ausgewertet worden sind. Auch werde man die Verkehrszählungen auf Hamburger Stadtgebiet fortsetzen und auf andere Straßenabschnitte ausdehnen, von denen eine stärkere Belastung von den Anwohnern gemeldet wurde. Zudem werde man mit der Hamburger Verkehrswirtschaft jetzt über die Ergebnisse und die daraus zu ziehenden verkehrspolitischen Konsequenzen beraten. Auch werde man sich mit den Nachbarländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen eng abstimmen. Freytag betonte, dass die Reduzierung der Mautausweichverkehre auch dazu beitragen soll, „dass der Verkehr als Ganzes reibungslos im Hamburger Stadtgebiet fließen kann". Der Senator: „Wer die Maut zu zahlen hat, der muss sie auch zahlen." (eha)

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