Rotterdam. Der Rotterdamer Hafen wird auch 2011 auf einem hohen Niveau in den Ausbau und die Erneuerung investieren. Das kündigte der Hafenbetrieb Rotterdam (HbR) jetzt bei der Vorlage des Jahresfinanzberichtes an. Danach sind im laufenden Jahr rund 575 Millionen Euro vorgesehen, ein Betrag, der die Vorjahresausgaben in den Hafen um rund 130 Millionen Euro übersteigt. Der Investitionsschwerpunkt liegt – wie schon im Vorjahr- im Hafenerweiterungsgebiet Maasvlakte II. Rund 400 Millionen Euro werden dafür im laufenden Jahr ausgegeben. 2010 waren es 324 Millionen Euro. Nach Aussagen des HbR liegen die Arbeiten an dem Jahrhundertbauwerk voll im Zeitplan. Im Frühjahr 2013 sollen die ersten Containerschiffe in diesem neuen Hafenteil abgefertigt werden. Die MV II soll dann bis um das Jahr 2030 herum in Teilschritten – je nach Bedarfsentwicklung – ausgebaut werden.
Dass der Hafenbetrieb seinen Investitionskurs uneingeschränkt fortsetzen kann, hängt auch mit seiner sehr guten finanziellen Lage zusammen. Für 2010 weist der HbR einen Gewinn nach Steuern von 154 Millionen Euro aus, gut zehn Millionen Euro mehr als im Krisenjahr 2009. „Wir sind sehr zufrieden mit diesen Zahlen", kommentiert HbR-Präsident Hans Smits das Erreichte. Zum positiven Abschneiden hat unter anderem die deutliche Belebung des Seegüterumschlags im vergangenen Jahr beigetragen. Auch 2011 geht Smits von einer weiteren Zunahme des Güterumschlags aus, und zwar in der Größenordnung von zwei bis drei Prozent gegenüber dem letzten Jahr.
Beim Hafengeld deutlich zugelegt
Der HbR verweist darauf, dass er beim Hafengeld deutlich zulegen konnte. Die Einnahmen liegen bei rund 288 Millionen Euro, gut 14 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Für den HbR ist das bemerkenswert, weil die Hafenverwaltung unter dem Eindruck der Krise einen sogenannten „Krisenrabatt" in Höhe von sieben Prozent gewährte. Eine weitere wichtige Einnahmequelle stellen Mieten und Pachten dar. Hier stiegen die Einnahmen im Berichtsjahr um 17 Millionen Euro auf 249 Millionen Euro.
Nutznießer der positiven Geschäftsentwicklung sind auch die Gesellschafter, sprich die Stadt Rotterdam (70 Prozent Anteil) und der niederländische Staat. Sie können sich auf eine Ausschüttung in Höhe von knapp 64 Millionen Euro freuen. (eha)