Rotterdam. Der sehr stark auf den Verkehrsträger Binnenschiff setzende Rotterdamer Hafen will die Nutzung von Landstrom für die Binnenschifffahrt weiter vorantreiben. Damit nicht genug: Auch andere niederländische Häfen wollen nach dem Rotterdamer Vorbild weitere Landstromeinrichtungen schaffen, um auf diese Weise auch einen messbaren Beitrag zum Umwelschutz zu leisten. Gegenwärtig lässt der Städtische Hafenbetrieb Rotterdam (HbR) gemeinsam mit verschiedenen Binnenschifffahrts-Organisationen und weiteren Einrichtungen die Landstromnutzung von Binnenschiffsbetrieben aufwändig untersuchen. Die Befragung endet am 19. April. Die Ergebnisse sollen im Mai vorliegen.
In der Untersuchung soll auch herausgefunden werden, welche konkreten Verbesserungswünsche die Betriebe, etwa in puncto Technik, hinsichtlich der Landstromversorgung haben. Im Rotterdamer Hafen können die Schiffsführer an den mit Landstrom ausgerüsteten Liegeplätzen die Stromlieferung entweder über das Internet oder das Mobiltelefon aktivieren.
Der HbR arbeitet zudem intensiv daran, innerhalb des weitläufigen Hafengebietes die Liegeplätze an die stets größer werdenden Binnenschiffe anzupassen. Derzeit ist die Mehrzahl der Anlegemöglichkeiten – Fachbegriff. Steiger – auf die 110 Meter langen Schiffe ausgerichtet. Seit geraumer Zeit setzt sich im Markt jedoch das 135 Meter lange Binnenschiff durch.
Noch im März können im zentral gelegenen Hafenbecken Heijsehaven zwei weitere, an die neuen Standardgrößen angepasste Anleger der Schifffahrt zur Verfügung gestellt werden. Es handelt sich dabei insgesamt um Anlegemöglichkeiten für neun Binnenfrachter von jeweils 135 Meter Länge. Im gesamten Rotterdamer Hafengebiet gibt es derzeit 900 Liegeplätze. Die Anzahl der jährlichen Binnenschiffsbewegungen liegt nach Schätzungen des HbR bei rund 850.000. (eha)