Hamburg. Die Rethehubbrücke im Hamburger Hafen muss am kommenden Wochenende, von Sonnabend, den 24.Mai ab 8 Uhr bis Sonntag, den 25.Mai um 20 Uhr für den Straßen- und Schienenverkehr voll gesperrt werden. Behinderungsfrei sei jedenfalls der Schiffsverkehr. Der Hamburger Hafen hat Pech mit den großen Brückenbauwerken. Nachdem Ende Januar die Kattwyk-Hubbrücke zunächst komplett ausfiel, zeigt die über 70 Jahre alte Rethehubbrücke immer deutlichere Ermüdungserscheinungen. Auf einer Informationsveranstaltung in Hamburg, zu der Vertreter der Hafenunternehmen eingeladen waren, legte die HPA die Probleme dar. Aktuell häufen sich die Probleme an dem betagten Bauwerk bei sehr hohen Temperaturen, in deren Folge sich der Stahl ausdehnt. Die Konsequenz: Bei einer Hubhöhe von 30 Metern kann der Trog im Wortsinne hängen bleiben. Die Brücke ist für den Hafenverkehr von großer Bedeutung. So passieren derzeit gut 11.000 Fahrzeuge pro Tag die Brücke. Hinzu kommen gut 40 bis 50 Züge, die im Tagesverlauf über die Brücke rollen. Zwar seien bei entsprechenden Störungen „jederzeit“ Mitarbeiter der Hafenverwaltung HPA verfügbar, um das Problem zu beheben, versicherte die ehemalige Behörde. Doch die Befürchtung ist groß, dass es zu einem Stillstand kommt. Für Hafenunternehmen, die im so genannten südlichen Reiherstieg - einem Verbindungskanal zwischen den beiden großen Elbarmen Norder- und Süderelbe – ansässig sind, wie der Stückgutterminal der Firma Wallmann, der Umschlagterminal der Getreidehebergesellschaft (GTH) sowie der Massengut-Umschlagfirma Habema wären die wirtschaftlichen Folgen jedoch gewaltig. Die HPA will die jetzt vermehrt aufgetretenen Problemen an der Rethehubbrücke von Spezialisten intensiv untersuchen lassen. In einem weiteren Schritt sollen dann verschiedene technische Anpassungen erfolgen. Dazu gehört unter anderem die Verbreiterung der Führungsrollen. Bereits Anfang März hatte HPA-Projekt-Manager Manfred Brückner in Hamburg bei der Vorstellung der Neubaupläne für die Rethehubbrücke vor Journalisten erklärt, dass der Stahl der Brücke „am Ende ist“. Bis 2012 soll am Südrand des Freihafenbereiches eine neue kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke für rund 72 Millionen Euro (Baukostenermittlung: März 2008). Auf der Informationsveranstaltung ging es der HPA auch darum, Lösungen zu unterbreiten. So schlugen die Fachleute der Hafenverwaltung unter anderem vor, den Zeitraum für Schiffsoperationen auf 20 Uhr bis zehn Uhr morgens zu begrenzen. Diese Überlegung wurde nach Erkenntnissen der VerkehrsRundschau von Vertretern der verschiedenen Firmen allerdings vollständig verworfen, weil er mit den operativen Erfordernissen der Umschlagbetriebe, aber auch mit den Abläufen im Schiffsrouting absolut nicht vereinbar war. „Es ging recht emotional zu“, erfuhr die VerkehrsRundschau aus Teilnehmerkreisen. „Überall stehen wir vor Schrauben, Schrott und Scherben“, wird ein erboster Teilnehmer der Runde zitiert. (eha)
Hafen Hamburg: Rethehubbrücke wird gesperrt
Am kommenden Wochenende wird das Brückenbauwerk im Hamburger Hafen gesperrt, die Hafenverwaltung sucht nach Lösungen