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Hafen Hamburg: Kattwyk-Brücke noch über Wochen defekt

01.02.2008 17:43 Uhr
Hafen Hamburg: Kattwyk-Brücke noch über Wochen defekt
Der Stau vor Brücke spitzt sich zu (Bild: Arndt)
© Foto: Arndt

Die betroffenen Firmen haben große Sorge wegen der langfristigen Auswirkungen: Ladungsströme könnten ausweichen

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Hamburg. Die seit dem vergangenen Wochenende defekte Kattwyk-Hubbrücke im südlichen Teil des Hamburger Hafens wird die Seehafenverkehrs- und Speditionswirtschaft noch über einen längeren Zeitraum beschäftigen. Bei der Hamburger Hafenveraltung HPA geht man jetzt davon aus, dass der Schiffsverkehr allein mit Einschränkungen zu rechnen hat, die noch mindestens sechs Wochen bestehen. Aufgrund des Lagerbruchs an einer der vier Seiltrommeln, mittels der der bewegliche Brückentrog in seiner Höhe verändert werden kann, „hängt“ das rund 750 Tonnen schwere und 106 Meter lange Hubteil der Brücke fest. Damit besteht für noch eine Durchfahrtshöhe von 17 Meter bei mittlerem Normalhochwasser (mNW). Derzeit konzentrieren sich die Arbeiten der Techniker darauf, den Brückentrog auf dieser Höhe abzusichern, um ihn in einem nächsten Schritt bis auf die obere Endlage zu bringen. Für diesen Vorgang veranschlagt die HPA sechs Wochen. Danach wäre der Schiffsverkehr wieder im Normalbetrieb möglich. In einem weiteren Schritt soll die defekte Seiltrommel ausgebaut und der Schaden begutachtet werden. Die Bestellung und Auslieferung eines Ersatzteiles wird sich hingegen über mehrere Monate erstrecken. Davon betroffen ist dann der Schienen- und Straßenverkehr. Zur Verdeutlichung: Täglich befahren die Brücke zwischen 20 und 30 Güterzüge, darunter auch die besonders schweren Erzzüge, die beim Umschlagbetrieb Hansaport beladen werden. An Fahrzeugbewegungen werden rund 7000 pro Tag gemessen. Durch den Ausfall der Brücke sind die gewerblichen Güterkraftverkehre zu Umwegen in dem sowieso bereits stark überlasteten Straßensystem des Hamburger Hafens gezwungen. Für Peter Steynmeier, Niederlassungsleiter beim Umschlagbetrieb Rhenus Midgard im Seehafen Harburg, sind die Nachrichten seitens der HPA alles andere als berauschend. Er und andere von der Brückenhavarie betroffene Unternehmen kamen am Freitag zu einem Krisengespräch mit der HPA zusammen. Er rechnet mit erheblichen negativen finanziellen Folgen für seinen Betrieb, so wie andere Hafenfirmen ebenfalls. Neben den kurzfristig wirksamen Folgen könnte sich dieser Zwischenfall auch längerfristig auswirken. Steynmeier: „Es kann durchaus passieren, dass Kunden die bislang über Hamburg geführten Verkehre auf andere deutsche oder europäische Häfen verlagern, und zwar dauerhaft.“ Auch das machte die HPA bereits auf dem Krisentreffen klar: Die Firmen können gegen die HPA keine Schadenersatzansprüche geltend machen, weil man darauf verweist, dass die letzte Grundinstandsetzung der Brücke vor zwei Jahren erfolgte. Steynmeier: „Trotz dieser Aussage prüfen unsere Juristen, ob es nicht doch einen Ansatz gibt.“ Rhenus Midgard und andere betroffen Firmen haben nach Steynmeiers Aussage inzwischen auch einen Brief an Hafen- und Wirtschaftssenator Gunnar Uldall geschrieben. (eha)

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