Gütertransport in der Binnenschifffahrt 2005 auf Rekordniveau

08.03.2006 15:04 Uhr

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes erhöhte sich die Beförderungsmenge in der Binnenschifffahrt im Jahr 2005 um 0,3 Prozent auf nunmehr fast 237 Millionen Tonnen.

Wiesbaden. Trotz einer Häufung negativer Einflussfaktoren, wie zeitweisen Sperrungen von Schifffahrtsstraßen und anhaltendem Niedrigwasser im letzten Quartal 2005, konnte damit nach 1995 und 2000 die dritthöchste Transportmenge seit der Wiedervereinigung Deutschlands erreicht werden. Ebenfalls gestiegen ist die Beförderungsleistung in der Binnenschifffahrt, das Produkt aus Menge und Wegstrecke. Gegenüber 2004 erhöhte sich diese um 0,8 Prozent auf rund 64,2 Milliarden Tonnenkilometer. Ein Blick auf die Hauptverkehrsbeziehungen zeigt die unterschiedlichen Entwicklungen der einzelnen Transportrichtungen. Deutliche Zuwächse gab es beim innerdeutschen Verkehr (plus 2,5 Prozent) sowie beim Versand ins Ausland. Dabei erreichte der grenzüberschreitende Versand mit 53,1 Millionen Tonnen (plus 3,4 Prozent) das höchste Ergebnis seit 1989 (55,0 Millionen Tonnen). Dies dürfte größtenteils auf die auch im Jahr 2005 unverändert stark wachsende Exportwirtschaft zurückzuführen sein. Im Binnenverkehr scheint der seit 1995 anhaltende rückläufige Trend beendet zu sein. Wurden Mitte der 1990er Jahre noch bis zu 72,3 Millionen Tonnen Güter im innerdeutschen Verkehr befördert, so konnte 2005 mit 56,6 Millionen Tonnen zum zweiten Mal in Folge ein Zuwachs nachgewiesen werden. Leicht rückgängig hingegen waren Gütertransporte im Durchgangsverkehr (minus 2,7 Prozent) sowie im grenzüberschreitenden Empfang (minus 1,6 Prozent). Dabei machten sich gerade im Transitverkehr die allgemein niedrigen Wasserstände in den letzten Wochen des vergangenen Jahres besonders bemerkbar. Nach deutlichen Zuwächsen in den ersten drei Berichtsquartalen um insgesamt 5,6 Prozent ging der Gütertransport im Transit allein im letzten Quartal 2005 um 28,7 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum zurück. Die differenzierte Betrachtung nach Güterarten zeigt kein einheitliches Bild. Während der Transport von anderen Nahrungs- und Futtermitteln (minus 1,2 Prozent), festen mineralischen Brennstoffen (minus 1,1 Prozent) und Mineralölerzeugnissen (plus 0,5 Prozent) nahezu unverändert blieb, mussten bei den Güterarten Erze, Metallabfälle (minus 5,8 Prozent) und Düngemittel (minus 5,1 Prozent) deutliche Abschläge hingenommen werden. Überaus positiv ist die Entwicklung der Beförderung landwirtschaftlicher Erzeugnisse mit einem Plus von 26,7 Prozent. Infolge der überdurchschnittlichen Ernte 2004 und des damit einhergehenden Preisverfalls führten offenbar die mehrheitlich in das Jahr 2005 verlagerten Getreidetransporte zu diesem starken Wachstum. Trotz einer leicht abgeschwächten Zuwachsrate konnte im Kombinierten Verkehr wiederum ein Rekordergebnis erzielt werden. Die Beförderung von Standardcontainern übertraf im vergangenen Jahr erstmalig die Marke von 2 Millionen TEU (=Twenty-foot Equivalent Unit) und erreichte mit 2,069 Millionen TEU ein Plus von 6,4 Prozent. Ungebrochen ist der Rückgang des Beförderungsanteils deutscher Schiffe: Nachdem im Jahr 1991 noch 45,5 Prozent aller Güterbeförderungen auf Schiffen unter deutscher Flagge stattfanden, sank dieser Anteil auf aktuell 34,6 Prozent.

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