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Güterbahnen kritisieren Pläne zu Oberleitungs-Lkw

14.09.2021 11:02 Uhr
E-Highway A1 Oberleitungs-Lkw
Der Verband NEE ist kein Fan von Oberleitungs-Lkw und will stattdessen mehr Investitionen in den Schienengüterverkehr
© Foto: Siemens

Das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen, in dem die Wettbewerber der Deutschen Bahn organisiert sind, haben die Bundesregierung aufgefordert, sich von ihren Plänen einer Elektrifizierung des Lkw-Verkehrs per Oberleitung zu verabschieden. Stattdessen solle in den Schienenverkehr investiert werden.

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Berlin. „Alter Wein in neuen Schläuchen“. So bezeichnet das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) jüngste Pläne des BMVI für einen neuen E-Highway in Bayern, auf dem Oberleitungen und elektrisch betriebene Lkw getestet werden sollen. Die Wettbewerber der Deutschen Bahn fordern die Regierung in einem Statement stattdessen auf, endlich die Schiene zu priorisieren und zum Rückgrat des Güterfernverkehrs auszubauen.

„Seit Jahren appellieren wir, deutlich mehr in den Schienengüterverkehr zu investieren, um Güter auf die Schiene zu verlagern. Statt aber die Schienenwege so auszubauen, dass auf ihnen mehr Güter transportiert werden können, werden Oberleitungen auf der Straße gebaut. Die Umwege und Verrenkungen, die der Verkehrsminister hier macht, um der Straße die Gelder zuzuschieben, sind grotesk“, sagt NEE-Vorstandsvorsitzender Ludolf Kerkeling.

Besonders anschaulich zeige sich „die Absurdität“ an der neuen Teststrecke entlang der A9 von München nach Nürnberg. Hier habe bereits 2018 schon einmal ein Platooning-Projekt, also Fahrten von miteinander vernetzten Lkw, „ernüchternde Ergebnisse“ zutage förderte: Hier verliefen drei Eisenbahnstrecken, auf denen ein einziger Güterzug 52 Lkw ersetzen könnte, doch auf Geld für den Ausbau warte man auf einigen Teilstücken seit langem vergeblich. „Stattdessen strickt die Politik fleißig am Hirngespinst des Oberleitungs-Lkw“, so Kerkeling. „Wir sollten die Ziele stattdessen mit der offensichtlichen, aber der Regierung scheinbar zu unspektakulären Lösung der Eisenbahn als Hauptakteur im Güterfernverkehr meistern“, so Kerkeling.

Demnach müssten Transporte über 250 Kilometer mit dem Lkw auf absehbare Zeit eine Ausnahme bilden. Die Logistikketten bräuchten die Schiene als Rückgrat, während Lkw im Vor- und Nachlauf regional unterwegs sind – und das mit klimafreundlichen Antrieben. (mh)

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