Grünes Licht für dritte Startbahn am Münchner Airport

München. Nach der Entscheidung für die dritte Start- und Landebahn am Münchner Flughafen macht die Staatsregierung Tempo beim Bau des Transrapid. Die Magnetschwebebahn soll bereits im Jahr 2010 die Münchner Innenstadt mit dem Flughafen verbinden. Der Baubeginn solle 2007 sein, sagte Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (CSU) nach der Kabinettssitzung. Die Staatsregierung will den Streit um die dritte Startbahn durch intensiven Dialog mit den Umlandgemeinden und Anwohnern in einem Nachbarschaftsbeirat entschärfen. Ungeklärt ist bei beiden Projekten die Finanzierung. Das Kabinett stimmte dem Ausbau des Flughafens formell zu. Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) erklärte, der Ausbau könne bis zu 28.000 neue Arbeitsplätze am Flughafen und im Umland bringen. „Der Münchner Flughafen ist ein enorm wichtiger Faktor für ganz Bayern.“ Ohne Ausbau werde die Kapazität bald erschöpft sein, warnte Stoiber. „Wer die Wachstumspotenziale nicht nutzt, der verliert Arbeitsplätze an das Ausland, weil das Wachstum dann woanders stattfindet.“ Der Dialog mit dem Umland solle „offen und transparent“ geführt werden. Wie viel die dritte Startbahn kosten wird, kann nach Angaben des Finanzministers Kurt Faltlhauser (CSU) derzeit noch nicht gesagt werden. Bei der Vorbereitung des Transrapid rechnet Wirtschaftsminister Wiesheu im nächsten Jahr mit dem Abschluss der Planfeststellung. Dann könnten auch ein neues Wirtschaftlichkeitskonzept und genaue Zahlen zu den Kosten vorgelegt werden, sagte er. „Alles andere ist ein Jonglieren mit schönen Zahlen.“ Der Bund will bisher 550 Millionen Euro zu dem Projekt zuschießen, das nach bisherigen Schätzungen 1,6 Milliarden Euro kosten soll. Die Landtags-Grünen warfen der Staatsregierung Größenwahn vor. So befördere der britische Flughafen Gatwick mit nur einer Start- und Landebahn 31 Millionen Passagiere. In München sind es zur Zeit bei zwei Pisten rund 28 Millionen Passagiere pro Jahr. „Die Auslastung des Flughafens ist noch lange nicht gegeben und die versprochenen Arbeitsplatzeffekte sind mehr als zweifelhaft“, sagte der verkehrspolitische Sprecher Christian Magerl. (dpa/sb)