Goodbye FDP

Die VerkehrsRundschau ist Mitglied der Jury Van Of The YearDie VerkehrsRundschau ist Unterzeichner der Europäischen Charta für die StraßenverkehrssicherheitGoodbye FDPEs gab Zeiten, da konnte sich die Transport- und Logistikbranche auf die Freien Demokraten verlassen. Eine Partei, die sich um die Nöte und Belange von Unternehmern kümmerte. Mit dem jüngsten Vorschlag von FDP-Fraktionsvize Patrick Döring scheint diese Epoche endgültig Geschichte. Der freidemokratische Verkehrsexperte bietet der CSU einen Kompromiss zur Debatte um die Einführung einer PKW-Maut an, der zu hundert Prozent zulasten der Logistikbranche geht. Döring schlägt vor, die LKW-Maut auf Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht auszuweiten (bisher ab 12 Tonnen). Die PKW-Fahrer will der Fraktionsvize hingegen nicht belasten. Das bedeutet: Das Transport- und Speditionsgewerbe soll wieder mal alleine für Mehreinnahmen im Verkehrshaushalt sorgen. Das geht nicht. Man kann durchaus für oder gegen die Einführung einer PKW-Maut sein – aber einfach nur den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und populistisch den Schwarzen Peter dem Logistikgewerbe zuzuschieben, ist nicht richtig. Wenn Maut, dann doch bitte für alle – das ist gerecht. Und Erhöhungen der Maut sollten dann doch bitte auch immer für PKW und LKW gleichermaßen gelten – nur so ist die Logistikbranche vor Willkür bei Mautanhebungen geschützt. Und was die FDP betrifft, so sollte man vielleicht doch über den Vorschlag von Hans-Olaf Henkel nachdenken: Der Ex-BDI-Chef stellte vor Kurzem öffentlich die Wählbarkeit der FDP für Unternehmer in Zweifel und schlug vor, bei Bedarf auch eine neue Partei mit Henkel als Spitzenkandidaten zu gründen. Ob eine solche Partei für Logistiker wählbar ist, sei dahin gestellt – aber es wäre sicher der Todesstoß für die Freidemokraten und damit „Goodbye FDP“ nicht nur vonseiten des Verkehrsgewerbes. ❙❚■ Andre Kranke stellv. Chefredakteur

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