Götterdämmerung

2005 zeigten sich die Messehallen in Amsterdam noch reichlich gefüllt. 2007 wird wohl eher auf kleinerer Flamme gekochtGötterdämmerung Die Konzentration auf zwei sich jährlich abwechselnde Nutzfahrzeugmessen ist in einer schwierigen Phase. Neben der IAA verliert die RAI immer mehr an Boden. Der Oktober in Amsterdam bringt nur wenig wirklich Neues.Große Glanzlichter wird es auf der European Road Transport Show in Amsterdam nur wenige geben. Der geneigte VerkehrsRundschau-Leser kann sich also getrost zurücklehnen und die Berichterstattung im Magazin seiner Wahl einer Vor-Ort-Visite vorziehen. Wer nicht nach Holland reist, wird ehrlicherweise kaum etwas versäumen.Noch vor dem ersten offiziellen Messeauftritt rollen bereits hunderte von neuen MAN-TGX-/TGS-Modellen zu den Kunden. Die Münchner haben ihre Fernverkehrsbaureihe gründlich überarbeitet: Ein zweckmäßigeres und wertigeres Interieur vermittelt Oberklasse-Ambiente, neue Vorderachsfederung und direktere Lenkung bringen ein besseres Fahrverhalten und zahlreiche Detailpflegen sorgen für besseren Luftwiderstand, weniger Verbrauch und vor allem mehr Nutzlast.Technisch hat sich dagegen kaum etwas geändert. Abgasrückführung für Euro 4, SCR-Technik für Euro 5, lautet die Marschrichtung in München. Dafür setzt ein neuer 16,2-Liter-V8 mit 680 PS einen temporären Superlativ. Mal sehen, wie lange sich der Bolide mit dem Titel „Stärkster europäischer Serien-LKW“ schmücken darf.Großen Worten lässt Scania jetzt Taten folgen: Ab sofort sind alle Fünf- und Sechszylindermotoren in Euro 5 mit Abgasrückführung lieferbar. Die Schweden versprechen gleiche Performance und Verbrauch wie bei den bisher bekannten SCR-Triebwerken. Außerdem feiern die neue P-Highline-Kabine und die zwischen R- und P-Baureihe platzierte G-Modellreihe Europapremiere.Highlight auf dem Renault-Messestand ist der Hybrys, ein futuristisches Stadtverteilerkonzept, das sich je nach Anwendungsfall mit unterschiedlichen alternativen Antriebskonzepten ausstatten lässt. Neben seinem variablen Antriebskonzept glänzt Hybrys mit Innovationen im Bereich Bedienung und Rundumsicht.Wenig Neues darf man von Mercedes erwarten. Der Actros-Nachfolger MP3 dreht schon seine Runde, kommt aber wohl erst im Frühjahr 2008. Den Atego gibt es jetzt auch in Euro 5. Auch Platzhirsch DAF verlegt sich in Amsterdam auf wenige Detailverbesserungen, neue Dienstleistungen und promotet das jüngst eingeführte Flottenmanagementsystem. Frisch, aber ohne weitere Veränderungen präsentiert Iveco die bekannten Stralis und Trakker. Der Eurocargo hat möglichweise seinen ersten Auftritt mit neuem Gesicht. Technisch gibt es bei den Deutsch-Itali-enern sonst wenig zu vermelden.Innovationsfreudig: Die Van-Hersteller Ein bisschen geht immer – nach diesem Motto nutzen die Transporterhersteller die RAI als Bühne. Teils um die Kastenversionen ihrer als PKW bereits vorgestellten Vans zu präsentieren – wie bei VW der Caddy Maxi und bei Renault der neue Kangoo. Teils aber auch als echte Premieren wie im Falle des Fiat Fioriono, Peugeot Bipper und Citroën Nemo (siehe auch Seite 58) oder im Falle der neuen Top-Transits von Ford (Fahrbericht S. 56). Nur noch regionale Bedeutung wird die RAI für die Trailerbranche haben. „Aufgrund ständig gestiegener Preise, der langen Öffnungszeiten und der Nähe zur Trailer in Kortrijk nehmen wir an keiner Benelux-Messe mehr teil“, hörte man vom größten deutschen Trailerhersteller. Dem schlossen sich Europas Nummer zwei und drei an: „Am Ende hätten wir in Amsterdam sogar umsonst ausstellen dürfen – doch dafür ist der Aufwand zu hoch und der Markt zu klein und speziell“, erklären Insider hinter den Kulissen. Stattdessen präsentierten Europas vier größte Trailerfabrikanten alle auf der Transpotec in Mailand: Der italienische Markt ist für die deutschen und österreichischen Hersteller wichtiger. Im Abschwung: Trailer auf der RAIEtwas anders sehen das natürlich die Niederländer, die fast komplett in Amsterdam vertreten sein werden. Auch Humbaur wird über die Tochter Humbaur Benelux B.V. in Amsterdam anwesend sein. Die Gersthofener zeigen dort neben den leichten PKW-Trailern auch die neuesten Big-One-Zugänge. Die 13,6-m-Sattel-Familie umfasst mittlerweile auch eine Papier-, eine Bordwand-, eine Mitnahmestapler-, eine Joloda- und eine Lenkachsversion. Ab April 2008 soll dann noch eine TIR-Zollversion dazukommen und ein Hamburger Verdeck angeboten werden. Im Juli 2008 soll der Big One Coil an den Start gehen. Ein zweites Werk nur für die Big-One-Fertigung soll die Kapazität bis 2010 auf 20.000 Trailer erhöhen. Im Benelux-Raum möchte Humbaur seinen Absatz von 200 auf 600 Big One verdreifachen. 2008 soll in den Niederlanden außerdem ein Benelux-Zentrallager für schnellere Ersatzteil-Lieferzeiten sorgen. Sonst bleiben sich die Niederländer treu: Komplette Ladesysteme, Koffer- und Blumenkühler, Lenkachsen und Schweres werden den Hauptanteil der Exponate ausmachen, die in erster Linie von Herstellern wie Broshuis, Burg, D-Tec, Knapen, Kraker, Nooteboom, Pacton oder Van Eck kommen werden. ❙❚■ G. Grünig. J. Reichel, G. Soller Einzige echte LKW-Premiere in Amsterdam: MAN TGX/TGSBekannte Größen – neue Herzen: Iveco bringt die aktuellen Stralis und Trakker, Renault kommt mit dem Hybrys, Scania zeigt die neuen MotorenWachstum: Caddy Maxi als Kasten, deutlich größerer Kangoo-Nachfolger„Holländische Lösung“: Doppelstock-Innenlader für die Food-IndustrieVolvo-Seminar: CO2-Neutraler Transport200 Tonnen vom immer knapper werdenden Öl werden weltweit pro Sekunde verbraucht. Immerhin sechs Prozent davon verbrennen in den LKW-Motoren dieser Welt. „Höchste Zeit, dass wir uns von fossilen Brennstoffen unabhängig machen“, mahnt Volvo-Chef Leif Johansson. Im Pflichtenheft der umweltfreundlichen Zukunfts-LKW stand vorrangig, dass die Antriebe der Fahrzeuge nicht mehr CO2 produzieren dürfen, als vorher von Rohstoffpflanzen gebunden wurde. Neben bereits bekannten flüssigen Kraftstoffen wie Biodiesel oder synthetischem Diesel dienen den FM auch bisher im LKW-Segment weit gehend unbeachtete, gasförmige Befeuerungsmittel, wie Biogas, Methanol und Dimethylether (DME) als „Nahrungsquelle“. Aber auch die Mischung von flüssigen und gasförmigen Kraftstoffen sehen die Schweden als Antriebsmöglichkeit. So soll die Kombination von Biodiesel und Biogas sowie Wasserstoff und Biogas besonders wenig Schadstoffe produzieren. Den Prototypen sollen kurzfristig erste Feldtests folgen und bereits 2009 wollen die Schweden Ernst machen und eine Hybridversion auf Basis des FE auf den Markt bringen. Grüne Kraftstoffe als Ressourcenschoner für den Transport von morgenVor dem Hintergrund verknappender Ölreserven stellt Volvo sieben umweltschonende Prototypen mit alternativen Antrieben auf Basis des FM vor – teils schon von Renault Trucks bekannt. Volvo glaubt sich gerüstet für eine umweltfreundliche LKW-ZukunftInnovationen gibt‘s im Containerchassis-Bereich. Humbaur ist durch die Benelux-Tochter vertreten

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Aufkommensentwicklung Quartal 1/2022 bis Quartal 4/2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum

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