Berlin. In dem Buch prangern die Autoren Uli Röhm und Wilfried Voigt „skandalöse Arbeitsbedingungen“ und einen „ruinösen Verdrängungswettbewerb“ in der Branche an. Übermüdete Fahrer, Sozialdumping, Betrug, gefälschte Papiere, illegale Beschäftigung, Steuerhinterziehung und Korruption gehörten inzwischen „zum Alltag in diesem Wirtschaftszweig“, schreiben die Autoren. „Das Buch zeichnet ein grausames Bild auf und bestätigt unsere schlimmsten Befürchtungen“, sagte Büttner. Er forderte flächendeckende Spezialistenteams zur Bekämpfung illegaler Praktiken von Spediteuren, verstärkte Kontrollen und eine harte Bestrafung von Verstößen. Dabei komme es aber nicht auf die Fahrer an, sondern vor allem auf die Hintermänner. „Der Arbeitsplatz Straße muss sicherer werden“, sagte Büttner, der sich zudem für einen gesetzlichen Mindestlohn aussprach. „Gerade in der Transportbranche könnte dies helfen, faire Wettbewerbsbedingungen herzustellen“, betonte er. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), Karlheinz Schmidt, kritisierte die in dem Buch erhobenen Vorwürfe als „zu verallgemeinernd“. „Vieles ist möglicherweise skrupellos, aber nicht illegal. Aber das hat bedauerlicherweise die Politik so gewollt“, sagte Schmidt.
Gewerkschaft: Illegale Praktiken von Spediteuren besser bekämpfen
Die Gewerkschaft Ver.di hat eine strikte Bekämpfung von illegaler Beschäftigung, Schwarzarbeit, Lohn- und Sozialdumping in der Speditionsbranche gefordert. „Durch systematische Verstöße gegen geltendes Recht werden Wettbewerbsvorteile ergaunert“, sagte Rolf Büttner aus dem Ver.di-Bundesvorstand.