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GDL erklärt Tarifrunde mit Bahn für gescheitert

01.02.2011 09:52 Uhr
GDL erklärt Tarifrunde mit Bahn für gescheitert
© Foto: ddp/Oliver Lang

Die Lokführer machen Druck: Sie erklären die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert, sehen keinerlei Fortschritte in den Gesprächen. Drohen jetzt neue Streiks?

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Berlin. Bei der Deutschen Bahn zeichnet sich ein neuer Arbeitskampf ab. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) erklärte die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn am Montag für gescheitert. Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky sagte nach der achten Verhandlungsrunde, in den strittigen Fragen habe es "keinerlei Fortschritte gegeben". Damit rücken Warnstreiks näher. Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber zeigte sich vom Abbruch der Gespräche überrascht. Dies entspreche "nicht unserem Eindruck vom Verlauf der Verhandlungen".

Die Bundestarifkommission der GDL wird an diesem Donnerstag in Frankfurt über Warnstreiks entscheiden. "Ich gehe davon aus, dass nur ein Arbeitskampf die Verhandlungen weiterbringen wird", sagte Weselsky aber bereits unmittelbar nach dem Ende der Verhandlungen. Den letzten Streik der GDL bei der Bahn hatte es in der langen Tarifauseinandersetzung der Jahre 2007/2008 gegeben.

Der GDL-Chef begründete den Abbruch der Verhandlungen damit, dass die Bahn der Gewerkschaft in wichtigen Punkten nicht entgegengekommen sei. Das gelte für den geforderten Bundesrahmentarifvertrag für alle Lokführer ebenso wie für die Einkommenserhöhung und Standards für Arbeitsbedingungen.

Die Deutsche Bahn hatte der GDL für die von ihr vertretenen rund 20.000 Lokführer ein Einkommensplus von 1,8 und 2,0 Prozent in zwei Schritten angeboten - bei einer Laufzeit von 29 Monaten. Dies hatte der Konzern für die anderen 135 000 Beschäftigten mit der Eisenbahn-und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vor wenigen Tagen bereits vereinbart.

Bahn-Manager Weber sagte, das Unternehmen habe der GDL nicht nur mehr Geld angeboten, sondern auch eine Regelung zur Übernahme von Lokführern bei einem Betreiberwechsel von Strecken zugesagt. Der Bahnkonzern solle offenbar in einen Konflikt hineingezogen werden, "für den wir nichts können". Die Bahn müsse nun die Entscheidung der GDL-Tarifkommission abwarten.

Weber hatte zuvor für einen "runden Tisch" mit Beteiligung der wichtigsten privaten Bahnunternehmen geworben. "Nur so können wir auch einer Gesamtlösung näherkommen", schrieb er am Freitag in einem Brief an Weselsky. Der GDL-Vorsitzende ging darauf nicht ein.

Die GDL dringt auf eine einheitliche Bezahlung aller Lokführer im Fern-, Güter- und Regionalverkehr. Dazu fordert sie den bundesweiten Rahmentarifvertrag. Die Gewerkschaft verhandelt darüber außer mit der bundeseigenen Bahn auch mit jeweils sechs großen privaten Betreibern von Schienengüter- und regionalem Personenverkehr.

Die Verhandlungen mit der Gruppe der sechs großen regionalen Privatbahnen - Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia und Hessische Landesbahn - wurden bereits am 21. Januar abgebrochen.

Mit der EVG und den sechs großen regionalen Schienenunternehmen hatte sich die Bahn am 17. Januar auf einen Branchentarifvertrag geeinigt. Er soll bei der Vergabe von Nahverkehrsstrecken in den Bundesländern Lohndumping verhindern. Die GDL wollte sich auch diesem Vertragswerk nicht anschließen. (dpa)

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