Hamburg. Die Kammerunion Elbe/Oder (KEO) hat das Bundesverkehrsministerium aufgefordert, die Mittel- und Oberelbe wie den Rhein als zentrale Bundeswasserstraße anzusehen. „Das vom Bundesverkehrsministerium vorgelegte Konzept zur künftigen Netzstruktur der deutschen Binnenwasserstraßen muss nachgebessert werden", forderte Zbigniew Sebastian, Präsident der KEO und Direktor der Wirtschaftskammer Breslau, auf der KEO-Generalversammlung in der Handelskammer Hamburg. Die Mittel- und Oberelbe müsse als Wasserstraße für den Hafenhinterlandverkehr von Hamburg und als seewärtiger Zugang Tschechiens zum Meer als zentrale Bundeswasserstraße neben dem Rhein definiert werden. In der KEO sind 32 tschechische, polnische und deutsche Industrie- und Handelskammern vertreten. Die Organisation vertritt gemeinsame Interessen der Unternehmen aus der grenzüberschreitenden Wirtschaftsregion um Elbe und Oder auf nationaler und internationaler Ebene.
Derzeit orientiert sich die Festlegung des künftigen Vorrang- und Hauptnetzes der Bundeswasserstraßen an einer reinen Tonnagebetrachtung für jede Wasserstraße. Die Wasserstraßen, auf denen viel Ladung transportiert wird, sollen mit erhöhten Investitionsmitteln belegt werden. Dieser Ansatz ist aus Sicht der KEO rückwärtsgewandt, weil die künftig wachsenden Ladungsmengen nicht berücksichtigt werden. (jko)