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Flughafen Hahn 2010 mit 10,8 Millionen Euro Verlust

24.02.2011 11:40 Uhr
Flughafen Hahn 2010 mit 10,8 Millionen Euro Verlust
Die Passagierzahl ist zwar gesunken, dagegen entwickeln sich die Frachtzahlen positiv
© Foto: ddp/Torsten Silz

Der Verlust liegt damit laut Verkehrsminister Hendrik Hering deutlich unter der 2009 prognostizierten Höhe

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Mainz. Der Hunsrück-Flughafen Hahn schreibt für 2010 nach Angaben der rheinland-pfälzischen SPD-Landesregierung voraussichtlich einen Verlust von rund 10,8 Millionen Euro. Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD) sagte am Donnerstag im Landtag in Mainz, die finanziellen Eckwerte der Flughafen GmbH hätten sich kontinuierlich verbessert. Während der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport für 2009 als damaliger Hahn-Mitgesellschafter noch rund 23 Millionen Euro Jahresverlust prognostiziert habe, "konnte der Verlust kontinuierlich auf voraussichtlich rund 10,8 Millionen Euro für das Jahr 2010 zurückgeführt werden".

Von dem Airport, der zu den wichtigsten Regionalflughäfen in Deutschland zählt, waren 2010 acht Prozent weniger Passagiere abgeflogen als im Vorjahr. Die Zahl der Fluggäste sank nach Betreiberangaben auf knapp 3,5 Millionen und damit auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Gründe seien zum einen die isländische Vulkanaschewolke, die den europäischen Luftverkehr tagelang lahmlegte, und zum anderen gewesen, dass der irische Billigflieger Ryanair - die wichtigste Airline am Hahn - inzwischen mehr Mittelstrecken als Kurzstrecken anbiete. Damit gebe es weniger Flüge, hieß es bei der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH.

Zudem strichen die Iren mit Beginn dieses Jahres neun Strecken an ihrer wichtigsten deutschen Basis - was etwa 30 Prozent der Flüge im Sommer entspricht. Grund sei, dass der neue Ticketzuschlag für das Abheben an einem deutschen Flughafen anfällt. Manche Branchenkenner sehen darin einen Vorwand für die Streichungen unrentabler Strecken. Das Land Rheinland-Pfalz, seit Anfang 2009 mit 82,5 Prozent Mehrheitsgesellschafter am Hahn, will gegen die Abgabe vor dem Bundesverfassungsgericht klagen. Die Klage ist in Vorbereitung.

Der ehemalige US-Fliegerhorst Hahn ist laut Hering bundesweit eines der erfolgreichsten Beispiele für die Umwandlung einer militärischen in eine zivile Liegenschaft. Einem Gutachten von 2009 zufolge seien direkt und indirekt rund 11.000 Arbeitsplätze von dem Flughafen abhängig. Er schaffe ein Steueraufkommen von jährlich etwa 90 Millionen Euro. Zwar sinken laut dem Minister die Passagierzahlen derzeit leicht. Die Fracht entwickele sich dagegen überaus positiv. 2010 verbuchte der Airport mit 167.000 Tonnen einen Rekordwert.

Die Marktchancen des Flughafens Hahn würden sich wegen der erwarteten Nachtflugbeschränkungen des Frankfurter Flughafens und des Ausbaus der eigenen Verkehrsanbindung voraussichtlich weiter erheblich verbessern, hieß es im Landtag weiter.

Allerdings droht dem Passagierverkehr weiteres Ungemach: Im Streit um angebliche Vergünstigungen für Ryanair landeten die Konkurrenten Lufthansa und Air Berlin einen Erfolg. Der Bundesgerichtshof hob die Urteile in parallelen Verfahren gegen die Flughäfen Hahn und Lübeck (Schleswig-Holstein) auf und verwies die Sache an die zuständigen Oberlandesgerichte zurück. Sie müssen nun klären, ob von 2002 bis 2005 staatliche Beihilfen in Millionenhöhe an den Billigflieger gezahlt wurden, ohne dies bei der Europäischen Kommission zu melden. (dpa)

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