Fahrer sollen mitreden

Im Mai wurde der Verein "PROFI - Pro Fahrer-Image" gegründet - warum noch eine Image-Kampagne?Vergangene und aktuelle Kampagnen adressieren ein breites Spektrum in der Logistik. "PROFI" dagegen geht es konkret darum, die Wertschätzung des Fahrpersonals und auch der gewerblichen Mitarbeiter im Lager zu stärken. Wir stehen hier kurz vor dem Versorgungskollaps. Daher ist es essenziell, dass wir uns ganz bewusst um diese Berufsgruppen kümmern und auch daran arbeiten, den mit 1,6 Prozent immer noch sehr geringen Frauenanteil bei den Berufskraftfahrern endlich auszubauen.Sie sprechen den Fahrermangel an - was will der Verein tun, um den Beruf attraktiver zu machen?Eines der zentralen Ziele des Vereins ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, sei es unterwegs, auf den Parkplätzen oder an der Rampe. Die große Stärke des Vereins ist, dass er Fahrern auf Augenhöhe begegnet. Wir können und wollen nicht schulmeisterlich für einen ganzen Berufsstand agieren, ohne mit den Personen, die ihm angehören, in intensiven Dialog zu treten. Dazu haben wir bei der Vereinsgründung die Möglichkeit einer Fördermitgliedschaft geschaffen. Für Fahrer soll sich der Mitgliedsbeitrag ganz bewusst im überschaubaren Bereich bewegen.Was haben die Fahrer konkret von einer Mitgliedschaft?Erst einmal können sie als Fördermitglied direkt mit Vertretern aus der Verbandswelt, der Transportbranche und der Industrie in Dialog treten und aktiv etwas zur Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen beitragen. Eine Idee, die uns derzeit vorschwebt, wäre etwa die Etablierung eines Rampen-Rankings. Aber auch im Tagesgeschäft wird sich die Mitgliedschaft auszahlen, möglich wären beispielsweise Sonderrabatte bei Autohöfen.Wie geht es jetzt mit der Initiative weiter?Als Nächstes stehen die Eintragung ins Vereinsregister sowie die erste ordentliche Mitgliederversammlung auf der Agenda. Dann stehen die Entwicklung eines Claims und Logos sowie die Umsetzung erster angedachter Maßnahmen wie die Einbindung von Influencern in die Kampagne auf dem Plan. Die einzelnen Gründungsmitglieder haben bereits viele Ideen. Wir planen, dass zum ADAC Truck-Grand-Prix im Juli die Grundpfeiler der Kampagne stehen und unsere Gründungsmitglieder entsprechend auf die Initiative aufmerksam machen.Was macht Sie zuversichtlich, mit "PROFI " wirklich etwas bewegen zu können?Wir haben mit Freude feststellen können, dass die Branche - seien es Truck- und Trailerhersteller, Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen, Logistikdienstleister oder auch die Fachpresse - ohne jegliches Konkurrenzgebaren geschlossen an einem Strang zieht. Es wird zudem nicht lange dauern, bis die Zielgruppe unserer Kampagne - nämlich Fahrerinnen und Fahrer - realisiert, dass "PROFI" sie mit offenen Armen empfängt und keine Initiative ist, die nur aus dem Elfenbeinturm heraus ihre Interessen vertritt.Dirk EngelhardtHauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) und Vorstandsvorsitzender des Vereins "PROFI - Pro Fahrer-Image""PROFI - Pro Fahrer-Image" gegründetDer BGL, Fahrzeugwerk Bernard Krone und rund 20 weitere Player der Transport- und Logistikbranche wollen über den Verein "PROFI - Pro Fahrer-Image" Berufskraftfahrern zu mehr Ansehen und verbesserten Arbeitsbedingungen verhelfen. Zu den Gründungsmitgliedern zählt auch die Springer Fachmedien München GmbH, wo auch die VerkehrsRundschau und TRUCKER erscheinen.

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