Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice

Fachkraft für Möbel-, Küchen- und UmzugsserviceAbsolute BeginnerFünf Jahre lang haben Verbände, Speditionen und der Bund an einem passenden Lehrplan gewerkelt. Seit diesem Sommer ist die Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice nun ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf.Auf diesen Moment hat Dierk Hochgesang zehn Jahre lang hingearbeitet: Am 1. August 2011 wurde die Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice als Ausbildungsberuf staatlich anerkannt. Damit gaben das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesinstitut für Berufsbildung nach einer fünfjährigen Erprobungsphase grünes Licht für eine unbefristete Ausbildungsordnung. Eine überfällige Entscheidung, meint der Geschäftsführer des Bundesverbands Möbelspedition und Logistik (AMÖ).Man brauche junge engagierte Menschen, „die das Handwerk richtig und serviceorientiert umsetzen können“, betont Hochgesang. Ohne sie läuft in der Möbellogistik nichts mehr. Das liegt vor allem daran, dass die Industrie immer komplexere Einrichtungsgegenstände produziert und die Ausstattung der Haushalte technischer wird.Zum Beispiel durch neue Unterhaltungselektronik: Audiosysteme für Dolby-Surround-Sound, die vor wenigen Jahren noch verkabelt wurden, funktionieren mittlerweile über Drahtlosnetzwerke. Ebenso dienen Küchenmöbel nicht mehr nur der Aufbewahrung und Zubereitung von Lebensmitteln. Hightech-Kühlschränke lassen sich heute sogar mit dem Internet verbinden.Muskelkraft allein genügt nichtEntsprechend haben sich die Arbeitsanforderungen in der Möbellogistik gewandelt. Während ihrer dreijährigen Ausbildung holen angehende Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice nicht nur Waren ab und liefern sie aus, sondern lernen auch, wie man eine Spüle einpasst und anschließt, eine Arbeitsplatte für die Küchenzeile zuschneidet und einen Herd inklusive Dunstabzugshaube installiert. Neben handwerklichem Geschick ist technisches Verständnis gefragt. „Zudem lernen sie den Umgang mit Kunden“, betont Hochgesang. Mit bloßem Kistenschleppen habe das nicht mehr viel zu tun.Arbeit finden die ausgebildeten Fachkräfte in Unternehmen des Küchen- und Möbelhandels, in Einrichtungshäusern sowie in Möbelspeditionen. Dort verdienen sie laut der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen im Durchschnitt 11,55 Euro brutto pro Stunde. Je nach Bundesland und Aufgabengebiet kann der Lohn aber stark variieren.Der Beruf kommt anSeit der Einführung der Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice vor fünf Jahren registrierte der Bundesverband Möbelspedition und Logistik jedes Jahr rund 500 neue Ausbildungsverträge. „Für einen neuen Ausbildungsberuf eine außergewöhnlich hohe Zahl“, kommentiert Hochgesang. Dass im gleichen Zeitraum immer mehr Monteure in den Ruhestand gehen, dessen ist er sich bewusst. „Wir müssen uns anstrengen, um den Personalbedarf in den Möbelspeditionen sicherzustellen.“Mobilität belebt das GeschäftErnste Sorgen um die Zukunft seiner Verbandsmitglieder macht sich Hochgesang aber nicht. Umgezogen wird immer, lautet sein Mantra. „Mobilität spielt in unserer Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle“, sagt der Verbandschef. Wie man diese Argumente jungen Leuten vermittelt? Durch Aktionen in den Schulen und Auftritte auf Karrieremessen. In den kommenden fünf Jahren will er gemeinsam mit den ausbildenden Betrieben zudem das Image der Möbellogistik aufpolieren. „Die Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice ist zwar nicht so bekannt wie der Tischler, allerdings auf einem guten Weg, eine Alternative zu anderen Handwerksberufen zu werden“, betont Hochgesang.Einziges Manko: Noch fehlen Aufstiegschancen. Nur im kaufmännischen Bereich kann man sich zum Betriebswirt für Möbelhandel weiterbilden. Deshalb denkt man beim Bundesverband Möbelspedition und Logistik über die Einführung eines Meisterabschlusses nach. Bis dieser spruchreif ist, muss Dierk Hochgesang sich aber vermutlich wieder ein paar Jahre gedulden. ❙❚■ André GießeAngehende Fachkräfte für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice lernen auch, wie man Möbel lagertBerufsbilder in der LogistikDie VR stellt in loser Folge die spannendsten Lehrberufe vorTeil 4: Fachkraft für Möbel-, Küchen- und UmzugsserviceTeil 5: Binnenschiffer/-inTeil 6: Hafenschiffer, Fachkraft für Hafenlogistik und Schifffahrtskaufmann/-frauDie bundesweite Nachwuchsinitiative für die Transport- und Logistikbranche„Hallo, Zukunft!“ ist eine Nachwuchsinitiative des Verlags Heinrich Vogel unter der Schirmherrschaft von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Ihr Ziel ist es, den Kontakt zwischen Unternehmen und Schülern zu fördern, die Berufsbilder aus dem Transport- und Logistikbereich bekannt zu machen und deren Image zu verbessern.Die Bausteine von „Hallo, Zukunft!“:www.hallo-zukunft.info: das Weblog„Hallo, Ausbildung!“: der jährlich erscheinende Jugendratgeber„Hallo, Karriere!“: die bundesweite Veranstaltungsreihe agDie Initiative im Netz: www.hallo-zukunft.infoHallo, Zukunft!Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice

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