Fachkraft für Lagerlogistik/Fachlagerist

Fachkraft für Lagerlogistik/FachlageristHochstapler mit Köpfchen In der Lagerwirtschaft ist längst nicht mehr nur Muskelkraft gefragt. Weil die Prozesse immer komplexer werden und die beruflichen Anforderungen ständig steigen, verlassen sich Unternehmen auf Experten wie die Fachkraft für Lagerlogistik und den Fachlageristen.Sie sind innerhalb unserer Wirtschaft nicht nur die am stärksten vertretenen Logistikberufsgruppen, sondern gehören auch zu den gefragtesten: Seit die Fachkraft für Lagerlogistik und der Fachlagerist vor sieben Jahren als Ausbildungsberufe staatlich anerkannt worden sind, hat sich die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge bei beiden in Regionen wie Ostwestfalen fast verdreifacht. Sie profitieren davon, dass immer mehr Industrie- und Handelsfirmen die Lagerhaltung und komplexere Dienstleistungen outsourcen.Arbeit finden Fachkräfte für Lagerlogistik und Fachlageristen sowohl in Logistikunternehmen und Speditionen als auch in Industriebetrieben und im Versandhandel. Dort verantworten sie neben der Kontrolle des Lagerbestands den reibungslosen Warenein- und -ausgang. Zu ihren Aufgaben gehört es, Güter anzunehmen, zu prüfen, zu sortieren, mithilfe von Förderfahrzeugen zum Bestimmungsort zu transportieren und sie dann dort vorschriftsgemäß zu verstauen. Zudem stellen sie Ladeeinheiten für den Versand zusammen, verpacken diese, erstellen die Begleitpapiere wie Lieferscheine oder Zollerklärungen und verladen die Sendungen danach.Die zweijährige Ausbildung zum Fachlageristen kann Teil einer gestuften Ausbildung sein. Wer den Fachlageristen erfolgreich abgeschlossen hat, absolviert oft weitere zwölf Monate im Lehrbetrieb beziehungsweise in der Berufsschule, um sich zur Fachkraft für Lagerlogistik weiterzubilden.Drei Jahre auf der Schulbank lohnen sichWährend der tarifliche Stundenlohn für gelernte Fachlageristen laut Verdi maximal 12,46 Euro brutto beträgt, verdienten gelernte Fachkräfte für Lagerlogistik in Deutschland bis zu 13,74 Euro brutto in der Stunde. Dafür müssen Letztere allerdings nicht nur zupacken, sondern auch den innerbetrieblichen Informations-, Werte- und Materialfluss optimieren. Am Computer recherchieren sie beispielsweise Lieferanten, vergleichen Angebote und erledigen Bestellungen. Bei der Buchführung und bei Inventuren hilft ihnen eine Lagerverwaltungssoftware.„Als Lagerist tut man also weitaus mehr, als nur Sackkarren zu schieben und Kisten zu schleppen“, sagt Volker Ackermeier, stellvertretender Hauptgeschäftsführer vom Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL). Jugendlichen sei oft nicht bewusst, wie viel Technik heute im Lager zum Einsatz kommt: Sie verlangt dem vormals klassischen Einsatzgebiet für ungelernte Arbeitskräfte eine gewisse Professionalisierung ab. „Durch die zunehmende Komplexität der Prozesse sowie die enge Taktung der Materialflüsse ist für viele Aufgaben mittlerweile spezielles Fachwissen nötig“, heißt es dazu im Dekra-Arbeitsmarkt-Report von 2010.Fachkräftemangel trotz AzubizuwachsWeil das Krisenjahr 2009 die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen wenig beeinflusst hat, ist die Gesamtzahl der Lehrlinge im Lagerbereich laut Deutschem Industrie- und Handelskammertag (DIHK) seit 2008 relativ stabil. Statt dem Stammpersonal sind damals vor allem die Stellen der Leiharbeiter reduziert worden. Inzwischen wächst die Konjunktur wieder und mit ihr der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften. Entsprechend ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im vergangenen Jahr bei den Fachkräften für Lagerlogistik um 16,7 Prozent auf 9581 und bei den Fachlageristen um 3,8 Prozent auf 6165 gestiegen. Dennoch zeichnet sich ein Nachwuchsproblem ab: „Der demografische Wandel lässt auch diesen Transport- und Logistikbereich nicht kalt“, erklärt VVWL-Chef Ackermeier.Ausbildungsbetriebe machen mobilBei Andreas Schmid Logistik in Gersthofen bei Augsburg macht sich dieser Trend bereits bemerkbar. Während sich bei dem mittelständischen Unternehmen sonst bis zu 100 Schulabgänger auf 15 Ausbildungsplätze im Lagerbereich bewerben, rechnet Geschäftsführer Herbert Robel für das anstehende Lehrjahr nur noch mit 40 bis 60 Zuschriften. Der Markt habe sich gedreht, betont er. „Bis vor drei Jahren hatten Schulabgänger es schwer, eine Lehrstelle zu finden – inzwischen können sie wählen.“Deshalb ziehen Betriebe alle Register, um die Berufsbilder der Lagerwirtschaft bekannter zu machen. Sie besuchen Schulen, nehmen an Informationsveranstaltungen teil oder laden zum Tag der offenen Tür ein. Hauptschülern müsse man klarmachen, welche Karrierechanchen das Lager biete, sagt Robel: Unter anderem kann man sich als Fachkraft für Lagerlogistik mit abgeschlossener Ausbildung und der entsprechenden Berufspraxis zum Logistikmeister oder zum technischen Fach- oder Betriebswirt weiterbilden. Mit dem Logistikmeister in der Tasche ist darüber hinaus ein betriebswirtschaftliches Studium möglich. Wie schnell man aufsteigen kann, weiß Robel nur zu gut: „Es gibt Mitarbeiter, die bei uns als Praktikant angefangen haben und sich danach vom Fachlageristen zum Lagerleiter hochgearbeitet haben.“ ❙❚■ André GießeTrotz zunehmender Automatisierung lässt sich das Heben und Tragen auch im Lager der Zukunft nicht vermeidenBerufsbilder in der LogistikDie VR stellt in loser Folge die spannendsten Lehrberufe vor:Teil 3: Fachkraft für Lager-logistik und FachlageristTeil 4: Fachkraft für Möbel-, Küchen- und UmzugsserviceTeil 5: Hafenschiffer, Fachkraft für Hafenlogistik und Schifffahrtskaufmann/-frauFachkraft für Lagerlogistik/FachlageristDie bundesweite Nachwuchsinitiative für die Transport- und Logistikbranche„Hallo, Zukunft!“ ist eine Nachwuchsinitiative des Verlags Heinrich Vogel unter der Schirmherrschaft von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Ihr Ziel ist es, den Kontakt zwischen Unternehmen und Schülern zu fördern, die Berufsbilder aus dem Transport- und Logistikbereich bekannt zu machen und deren Image zu verbessern.Die Bausteine von „Hallo, Zukunft!“:www.hallo-zukunft.info: das Weblog„Hallo, Ausbildung!“: der jährlich erscheinende Jugendratgeber„Hallo, Karriere!“: die bundesweite Veranstaltungsreihe. agDie Initiative im Netz: www.hallo-zukunft.infoHallo, Zukunft!Zugang zum AusbildungsberufSeit 2004 sind der Fachlagerist und die Fachkraft für Lagerlogistik staatlich anerkannte Ausbildungsberufe. Wer sich für eine Lehre als Fachlagerist bewirbt, kann meistens einen Hauptschulabschluss vorweisen. Mit Letzterem müssen sich immer häufiger auch Firmen anfreunden, die angehende Fachkräfte für Lagerlogistik suchen. agMit diesen Abschlüssen starteten 2009 Fachlageristen in ihre AusbildungMit diesen Abschlüssen starteten 2009 Fachkräfte für Lagerlogistik in ihre Ausbildung

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