Nürnberg. „Deutschland hat nicht das Recht, wichtige Verkehrswege in Europa zu behindern“, sagte Otto Schwetz vom Steuerungskreis des so genannten Paneuropäischen Korridors VII, des Rhein-Main-Donau-Wasserwegs von Rotterdam bis zum Schwarzen Meer. Zwei Tage lang trafen sich in Nürnberg 50 Vertreter von Verkehrsministerien und Verbänden aus elf Ländern, um über den Ausbau von Straßen, Bahnstrecken und Flüssen entlang wichtiger Verkehrswege in Europa, den so genannten Paneuropäischen Korridoren, zu diskutieren. „Der fehlende Ausbau der Donau auf der Strecke Straubing bis Vilshofen ist zur Zeit das Haupthindernis eines durchgängigen Schiffverkehrs in Europa“, erklärte Schwetz. „Eine stärkere Binnenschifffahrt würde die Straßen entlasten und wäre eine Chance, aus der Umweltverschmutzung durch Lastwagen herauszukommen.“ Naturschützer und Schifffahrtslobbyisten streiten seit Jahren über den Donauausbau. „Die größte Herausforderung auf allen Verkehrswegen ist derzeit der Ausbau der Achsen, die in den Südosten gehen“, sagte Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD). „Solche Achsen sind aber sehr wichtig, da über sie nicht nur Wirtschaft und Handel, sondern auch kultureller Austausch läuft.“ Die Europäische Verkehrsministerkonferenz hatte in den 90er Jahren zehn Korridore in Europa festgelegt, die die wichtigsten Transportwege über den Kontinent darstellen. Sie reichen von Helsinki bis nach Istanbul und umfassen Straßen, Bahnstrecken sowie Schifffahrtswege. Regelmäßig treffen sich Vertreter von Ländern, die entlang dieser Strecken liegen, um sich über Projekte zu informieren, Ziele zu formulieren und Empfehlungen auszusprechen. „Wir wollen die Regierungen und die EU aufmerksam machen, wo investiert werden sollte“, sagte Schwetz. Ein Rechtsinstrument gebe es aber nicht.
Europäische Verkehrsexperten fordern Donauausbau
Einen zügigen Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen für große Güterschiffe haben Verkehrsexperten aus mehreren europäischen Ländern am Freitag in Nürnberg gefordert.