Brüssel. Die EU setzt bei der Reduzierung der Umweltbelastung durch die Schifffahrt auf die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO), schließt zugleich eigene Gesetzesinitiativen aber nicht aus. Das hat der Verkehrskommissar Siim Kallas in Brüssel deutlich gemacht. "Wir sind davon überzeugt, dass der Schifffahrtssektor seine Aufgabe beim Kampf gegen den Klimawandel erfüllen muss", sagte Kallas. Falls die IMO bis Ende 2011 kein zufriedenstellendes Ergebnis in Bezug auf die Emissionen des Seeverkehrs erziele, werde die Kommission "ihre Verantwortung übernehmen".
Anfang des Monats hatte Kallas zusammen mit Umweltkommissarin Connie Hedegaard mit einer Gruppe von Europaabgeordneten, Regierungsvertretern und hochrangigen Beratern über die Verhandlungsstrategie der EU bei den IMO-Verhandlungen sowie den parallel laufenden Klimaverhandlungen der UN beraten. Dabei sei deutlich geworden, dass in einem globalen Sektor wie dem Seeverkehr Umweltmaßnahmen, die zugleich wirtschaftlich sinnvoll sind, am besten über die IMO zu erreichen seien, ließ die Kommission wissen. Die Verhandlungen dort laufen jedoch bereits seit Mitte der 90er Jahre, ohne bisher irgendwelche Erfolge erzielt zu haben. (tof)