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EU-Parlament: Problem verlorener Schiffscontainer muss gelöst werden

22.10.2010 16:50 Uhr
EU-Parlament: Problem verlorener Schiffscontainer muss gelöst werden
15 Prozent der verloren gegangenen Container werden an die Küste gespült
© Foto: ddp/Henning Kaiser

Jährlich gehen 2000 Container in EU-Gewässern über Bord / Ursache für die verloren gegangenen Container ist meist die mangelnde Ladungssicherung

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Brüssel. In einer mündlichen Anfrage hat die deutsche EU-Abgeordnete Gesine Meißner (FDP) die EU-Kommission dazu aufgefordert, das Problem der über Bord gegangenen Schiffscontainer zu lösen. Über 2000 Container würden laut Schätzungen der Industrie jedes Jahr in EU-Gewässern von Schiffen verloren. Die verlorene Fracht stelle eine Gefahr für andere Schiffe, Plattformen wie zum Beispiel Bohrinseln sowie die Umwelt im Falle von gesundheitsschädlichen Transportgütern dar. Außerdem sei die Frage zu klären, wer für die Beseitigung der verlorenen Fracht und eventuelle Schadensersatzregelungen verantwortlich sei.

"Es gibt zwar EU-Vorschriften zur Sicherung der Ladung, sie werden aber nur von 46 Prozent der Schiffsbetreiber eingehalten", sagte Meißner im EU-Parlament, wo sie im Namen des gesamten Verkehrssausschusses die Anfrage an Vertreter der EU-Kommission richtete.

Meißner stütze sich bei ihren Aussagen auf die Ergebnisse des Forschungsprojekts Lashing@Sea des niederländischen Marin-Instituts. Hier wurde herausgefunden, dass die Hauptgründe für das Umkippen von Containerstapeln fehlerhafte Vertäuung, zu schwere Container und falsche Verstauung seien. Außerdem könnten Besatzungen größerer Schiffe oft kaum einschätzen, wann sich schwere Lasten aufgrund der Wetterbedingungen so verschieben, dass die Bewegung von der Schiffskonstruktion nicht mehr aufgefangen werden kann. Von den jährlich rund 2000 verlorenen Containern versänken laut Studie 70 Prozent im Meer, 15 Prozent würden an die Küste gespült, und 15 Prozent trieben im Meer herum.

Die anwesenden Vertreter der EU-Kommission reagierten zurückhaltend auf die Anfrage. Sie verwiesen auf bestehende EU-Vorschriften und darauf, dass die EU-Kommission erst einmal abwarten wolle, ob Verhandlungen auf internationaler Ebene zu Lösungen für verloren gegangene Container führen könnten. "Wir können nicht lange auf Machbarkeitsstudien warten, wir müssen sofort agieren", erwiderte daraufhin die FDP-Politikerin.

Ob sich die EU nach dieser Aussprache tatsächlich verstärkt um das Problem der auf See verloren gegangenen Container kümmert, bleibt zurzeit offen. Die EU-Kommission ist nicht verpflichtet, auf mündliche Anfragen des Europaparlaments mit Maßnahmen zu reagieren. (kw)

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