EU fährt bei Biokraftstoffen hinterher

Frankfurt am Main. Biokraftstoffe sind in der Europäischen Union im Vergleich zu Brasilien, Nordamerika und Asien bislang wenig verbreitet. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des Automotive Institute der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Price Waterhouse Coopers. Demnach wurden in der Europäischen Union 2005 rund drei Milliarden Liter Biokraftstoff erzeugt, der größte Teil davon Biodiesel. Demgegenüber produzierten Brasilien und die USA jeweils über 16,5 Milliarden Liter Biokraftstoff, China, Indien und die übrigen asiatischen Staaten kamen zusammen auf über zwölf Milliarden Liter. Deutsche Raffinerien steuerten gut eine Milliarde Liter Biodiesel zur EU-Produktion bei. Damit ist Deutschland Marktführer in Europa. Allerdings würden alternative Treibstoffe bislang lediglich in Brasilien nennenswerte Marktanteile erreichen, so eine weitere Erkenntnis der Studie. Während von der Fahrzeugindustrie die technischen Voraussetzungen für eine stärkere Verbreitung geschaffen würden, seien Raffinerie- und Tankstellenkapazitäten in den meisten Ländern noch nicht ausreichend. Ein maßgebliches Hindernis für die geringe Verbreitung von Biokraftstoffen sei die in vielen Ländern mangelhafte Infrastruktur. So würden in den Vereinigen Staaten weder die Raffineriekapazitäten noch das Tankstellennetz in nächster Zukunft ausreichen, um eine größere Nachfrage nach Biokraftstoffen zu decken. (stb)