Bielefeld. Der Gütertransport innerhalb der Europäischen Union soll stärker vor einer Terrorbedrohung geschützt werden. Unter anderem eine geplante Verordnung zur „Sicherheit in der Lieferkette“ stoße bei der Wirtschaft allerdings auf Kritik, sagte ein Sprecher der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bielefeld. Mit möglichen kostspieligen Zertifizierungen werde der Binnenhandel beeinträchtigt und nicht unbedingt sicherer. In der IHK diskutierten heute Vertreter von 100 Unternehmen die geplanten Vorschriften.
„Bislang konnten wir alle Sicherheitsbestimmungen erfüllen, bei Transporten in die USA waren die ja nach dem 11. September 2001 verschärft worden“, sagte Daniel Echterhoff vom Hausgerätehersteller Miele & Cie. KG in Gütersloh. Unter anderem müssten spezielle Plomben an Containern angebracht werden. Jede Verschärfung bedeute allerdings einen finanziellen Aufwand, da sich unter anderem Transportzeiten verlängern könnten.
Thomas Weitkamp von der IHK Bielefeld hat sich mit den möglichen Vorschriften wie einer Zertifizierung der Unternehmen beschäftigt. Er kritisierte, für Europa seien genaue Vorschriften für den Binnenverkehr auf dem Landweg nicht nachvollziehbar, denn gerade ein freier Binnenmarkt sei ja das Ziel der EU. In Ostwestfalen liege die Exportquote der Unternehmen derzeit bei 30,5 Prozent des Umsatzes. Die IHK Bielefeld vertritt nach eigenen Angaben rund 90.000 Gewerbetreibende in Ostwestfalen-Lippe. (dpa/tz)