Interview: "Es wird kein Transporteur zu bestimmten Preisen gezwungen"

Was unterscheidet die Online-Plattform Get-Rates von Ausschreibungs-Plattformen wie Transporeon und Cargoclix?Get-Rates ist ein neutrales Tool und hat sich rein auf Tagespreis-Anfragen und das entsprechende Controlling dahinter spezialisiert. Wenn zum Beispiel ein Warenversender aus dem Maschinenbau schnell wissen muss, wie viel ihn ein Transport kostet, hat er über die Plattform sehr schnell Zugriff auf die Angebote diverser Spediteure. Er muss sich dafür nur bei Get-Rates registrieren und dort definieren, welche Spediteure seine Anfragen erhalten sollen.Auftraggebern mag eine solche Online-Plattform tatsächlich Vorteile bringen. Was aber hat ein Transportdienstleister davon?Die Bearbeitung von Tagespreis-Anfragen bindet wertvolle Arbeitszeit. Und bekanntlich ist die Personaldecke in kleineren Transportbetrieben dünn, auch aufgrund des Fachkräftemangels. Wenn diese aber standardisiert und schnell solche Preisanfragen von Ad-hoc-Versendern beantworten können, hilft das ihnen auch. Sie haben alles auf einer solchen Plattform wie Get-Rates hinterlegt, zum Beispiel ihre Preistabellen und ihr Controlling. Zudem sehen sie sofort jede hereinkommende Anfrage und können diese sehr schnell bearbeiten und archivieren. Im Grunde kann ein Transporteur seine Kunden bitten, nur mehr über Get-Rates mit ihm zu kommunizieren. Er kann alles in dem System abarbeiten und wird durch telefonische Anfragen nicht ständig unterbrochen.Aber verschärft Get-Rates letztlich nicht den Preiskampf im Transportgewerbe?Es wird kein Transporteur gezwungen, zu bestimmten Preisen anzubieten. Wir gehen davon aus, dass heute jeder Dienstleister weiß, wann er kostendeckend arbeitet und wann nicht. Und: Kein Spediteur, kein Transporteur, der bei Get-Rates mitmacht, sieht auf der Plattform, welche Preise die anderen Dienstleister offerieren. Im Mittelpunkt steht die vertrauliche Kommunikation zwischen Verlader und Spediteur. Deshalb wird kein Preisdruck erzeugt.

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