Düsseldorf. Das Ruhrgebiet wird keine flächendeckende Umweltzone. Entgegen der Forderung von Umweltschützern sollen stattdessen von Oktober an acht nicht zusammenhängende Sperrgebiete für Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß gelten. Dort dürfen Autofahrer dann nur noch mit Plaketten unterwegs sein. Die Zonen liegen in Stadtteilen mit besonders hohen Feinstaubwerten, teilte die nordrhein-westfälische Landesregierung nach einer Einigung innerhalb der CDU-FDP-Koalition mit. Autobahnen und große Durchfahrtsstraßen sind von Einschränkungen ausgenommen. Die Gesamtfläche der Zonen wurde gegenüber ersten Planungen vom Februar darüber hinaus noch einmal um zehn Prozent verkleinert. Außerdem gelten die Auflagen nicht für Handwerker. Umweltzonen gibt es vom Oktober an in Teilen von Duisburg, Oberhausen, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Bochum, Recklinghausen und Dortmund. Für Anwohner gelte allerdings ein Jahr Schonfrist, hieß es. Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) sprach von einem „Durchbruch“, die FDP von einem „guten und tragfähigen Kompromiss“. Grünen-Landesvorsitzender Arndt Klocke prangerte dagegen eine „Mosaiksteinchen-Lösung“ an. „Wieder hat sich die FDP durchgesetzt“, sagte Klocke. Minister Uhlenberg rechnet mit einer deutlich besseren Luft schon bis zum Jahr 2010. Dann soll es eine Auswertung geben. „Wenn die Belastung deutlich zurückgeht, können die Umweltzonen ganz oder teilweise entfallen. Wenn dies nicht oder nicht ausreichend eintritt, kann es eine räumliche Ausdehnung geben“, schilderte Uhlenberg. (dpa)
Endgültiges Aus für Umweltzone Ruhr
Keine flächendeckende Umweltzone im Ruhrgebiet: CDU und FDP einigen sich auf „Mosaiksteinchen-Lösung“