Ein neuer Trend

Ein neuer TrendMit einer solchen Aussage soll man ja eher vorsichtig sein: ein neuer Trend. Aber in der Tat, die Nachfrageschwankungen, die derzeit in der Wirtschaft zu beobachten sind, hinterlassen nachhaltige Spuren in der Logistik- und Transportkette. Nun mag der eine oder andere einwenden: Auf- und Abschwünge, die hat es doch schon früher gegeben. Ja, das stimmt. Aber die Experten sind sich einig: In so kurzer Zeit so starke Ausschläge wie in den letzten zwei, drei Jahren, das ist einmalig. Und zugleich doch nicht einmalig. Denn die Marktbeobachter rechnen damit, dass uns diese Schwankungen erhalten bleiben (siehe Seite 24). Das erscheint plausibel: Wer weiß schon, welche Kettenreaktion der Tod von Osama Bin Laden auslösen wird, um ein aktuelles Beispiel zu nennen.Wie es sich für neue Trends gehört, gibt es dafür auch bereits einen Namen: Volatilität. Die Fähigkeit, auf Nachfrageschwankungen flexibel reagieren zu können, wird neben dem Preis, der Qualität und der Innovationsfähigkeit als entscheidender Wettbewerbsfaktor bei der Auftragsvergabe immer bedeutsamer. Für das Logistikgewerbe sind damit ohne Zweifel Risiken verbunden. Fünf- oder Drei-Jahresplanungen, auf denen man seine Investitionen aufbaut? Das war einmal, wie ein Marktteilnehmer bestätigt. Deshalb sind solche Pläne nicht gleich völlig out. Man muss sie aber permanent hinterfragen.Für die Dienstleister bietet die Volatilität aber auch große Chancen: Wer in der Lage ist, Puffermöglichkeiten anbieten zu können, wer bei Fracht- und Laderaum flexibel reagieren und so seinem Kunden einen Teil des Risikos abnehmen kann, der wird künftig bei der Vergabe von Aufträgen bessere Karten haben – und womöglich attraktivere Preise erzielen. ❙❚■ Michael Cordes Redakteur

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