EGRW-Jahrestagung

EGRW-JahrestagungEntsorger mit guter AuftragslageDas neue Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), die wirtschaftliche Lage in der Entsorgungsbranche und Neuwahlen im Vorstand: Das waren die dominierenden Themen auf der EGRW-Jahrestagung in Bad Aibling.Eine Branche im Umbruch: Dieser Eindruck bestätigte sich auch auf der Jahrestagung der Entsorgergemeinschaft Regionaler Wirtschaftsverkehr (EGRW) letzte Woche in Bad Aibling. Das neue KrWG ist ein Grund dafür. Neues KrWG verunsichert die Branche„Dass der Entsorgungsfachbetrieb überhaupt im KrWG aufgenommen wurde, war nicht selbstverständlich“, äußerte sich Werner Baumann, Geschäftsführer der EGRW, zunächst einmal positiv. Er nannte dies auch ein Verdienst der Europäischen Vereinigung der Gemeinschaft zur Zertifizierung von Entsorgungsfachbetrieben (EVGE). Die EGRW ist Mitglied im EVGE.Als problematisch für seine Mitgliedsfirmen sieht er den Stand der Umsetzung des Gesetzes an, das zum 1. Juni 2012 in Kraft tritt. „Viele ausführende Behörden wissen nicht, wie die Bestimmungen umzusetzen sind“, sagte Baumann. Er nannte verschiedene Beispiele dazu: die Beförderungserlaubnisverordnung, die anstelle der Transportgenehmigung tritt, die Regelungen zur Anzeige- beziehungsweise Genehmigungspflicht bei gewerblichen Sammlungen oder die Bestimmungen zum A-Schild, das künftig beim Transport von Abfällen angebracht sein muss. Eine Befürchtung der Entsorgungsunternehmen: Wenn ein solches Schild am LKW prangt, werden diese Fahrzeuge von Polizei und Bundesamt für Güterverkehr verstärkt kontrolliert. Positiv für seine Entsorgungsbetriebe schätzt Baumann hingegen die generelle Ausrichtung des KrWG ein, die den Kreislaufgedanken stärker in den Mittelpunkt rückt: „Damit gewinnen die stoffliche Verwertung, die Aufbereitung und das Trennen von Abfall an Bedeutung.“ Baumann bewertete den Verlauf des vergangenen Jahres als gut: „Sowohl die Stimmung als auch die Auftragslage haben sich gebessert.“ Auch der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung sieht er zuversichtlich entgegen, weil es positive Signale aus der Wirtschaft gäbe. So rechnet die Bauwirtschaft, ein wichtiger Auftraggeber für die Entsorger, mit einem Umsatzwachstum für 2012 von 3,8 Prozent. Für langfristig zusätzlichen Bedarf würden auch die steigenden Rohstoffpreise sorgen: „Das erhöht den Druck, Abfall wiederzuverwerten und sorgt für eine steigende Nachfrage nach Entsorgungsdienstleistungen.“ Bestätigt wird Baumann durch eine Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE), die letzte Woche erschienen ist. Demnach erwarten für dieses Jahr 60 Prozent der Unternehmen eine Umsatzsteigerung gegenüber 2011. 30 Prozent der Betriebe rechnen mit ähnlichen Umsatzzahlen wie im Vorjahr. Lediglich 10 Prozent der Firmen befürchten rückläufige Umsätze.EGRW erweitert seinen VorstandAls Herausforderung gerade für die kleineren Betriebe sieht Baumann die zunehmende Regelwut des Gesetzgebers an. Hier müssten sich die Unternehmer immer besser auf dem Laufenden halten. Seine Empfehlung an die kleinen und mittelständischen Unternehmen lautet, sich nicht auf den reinen Transport von A nach B zu konzentrieren: „Sie müssen etwas mit dem Abfall machen, das hat Zukunft.“ Die Konditionierung von Abfall, das Pressen, Zerkleinern oder Verwerten: Mit solchen Tätigkeiten ließe sich am ehesten Geld in der Entsorgung verdienen.Auf der Jahrestagung der EGRW gab es eine Umbesetzung des Vorstandes: Nachdem Gerald Diegel seinen Rückzug aus dem Gremium bekannt gegeben hatte, wurden mit Gabriele Schmitz und Michael Wanken zwei neue Mitglieder in den Vorstand gewählt. ❙❚■ Michael CordesEGRW-Geschäftsführer Werner BaumannNeu im Vorstand der EGRW hinzugekommen (von links): Michael Wanken und Gabriele Schmitz. Weiterhin im Vorstand sind Heike Martius (Vorsitzende, Zweite von rechts) und Thorsten Krekiehn

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