Bremen/Spiekeroog. Ein Haus des unter Betrugsverdacht stehenden Bremer Reeders Niels Stolberg auf der Nordseeinsel Spiekeroog ist nach Medieninformationen vom Freitag von Fahndern durchsucht worden. Offensichtlich seien Unterlagen bei der Aktion beschlagnahmt worden, berichteten Radiosender.
Die gegen Stolberg ermittelnde Bremer Staatsanwaltschaft wollte dies am Freitagmorgen weder "bestätigen noch dementieren". Der 50-Jährige steht im Zusammenhang mit der angeschlagenen Beluga Reederei im Verdacht des schweren Betrugs. Der Gründer des heutigen Weltmarktführers für Schwergut-Transporte auf See und weitere führende Mitarbeiter sollen seit 2009 Umsatzerlöse im dreistelligen Millionenbereich falsch ausgewiesen und so Investoren getäuscht zu haben.
Der US-Finanzinvestor Oaktree, der mit 49,5 Prozent an Beluga beteiligt ist, hatte diese Woche Anzeige gegen Stolberg und andere leitende Angestellte erstattet. Stolberg war vergangene Woche als Geschäftsführer der von ihm gegründeten Reederei ausgeschieden.
Anfang der Woche hatte Oaktree hat beim Kampf um Beluga nach Informationen der "Financial Times Deutschland" mit Insolvenz gedroht. Bei einem Treffen in Hamburg habe der Investor Emissionshäuser und Banken aufgefordert, Charterraten zu verringern und die Forderungen aus Krediten zu reduzieren, berichtete das Blatt am Montag. Sonst müsse Beluga Insolvenz anmelden. (dpa/sno)