Die Europäische Industrie will sich mit 200 Millionen Euro an der Entwicklungsphase des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo beteiligen. Das ist das Ergebnis eines Treffens mit Spitzenvertretern der europäischen Satelliten-und Raumfahrtindustrie in Brüssel, zu dem die EU-Kommissare für Verkehr und Forschung, Loyola de Palacio und Philippe Busquin am Vorabend Gipfeltreffens der EU-Staats- und Regierungschefs in Stockholm geladen hatten. Das finanzielle Engagement für die Phase von 2001 bis 2005 ist einem "Memorandum of Understanding" niedergelegt, das von Konsortialführern aus Italien, Spanien und Frankreich unterzeichnet wurde, darunter den Firmen Alenia, Alcatel und Aena. Die EU-Finanzminister hatten zuvor in Brüssel eine finanzielle Beteiligung der Privatwirtschaft an dem Projekt gefordert. Der deutsche Finanzminister Hans Eichel (SPD) und sein niederländischer Amtskollege hatten im Brüsseler Ecofin-Rat die Zustimmung wegen fehlender privater Mittel abgelehnt. Die deutsche Automobilindustrie will sich nicht an Galileo beteiligen. Für die Bedürfnisse des Straßenverkehrs reichten die derzeit genutzten GPS-Signale vollkommen aus, sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie, Bernd Gottschalk. Die EU verspricht sich von Galileo einen Markt von jährlich 9 Milliarden Euro und 140.000 neue Arbeitsplätze . Das zivile System soll ab 2008 über kleine Empfänger per Funk die Standorte zum Beispiel von Fahrzeugen mit nur geringer Abweichung ermöglichen. Es ist die Antwort auf das amerikanische GPS- und das russische Glonass-System, die beide militärisch genutzt werden. (vr/jk)
Durchbruch bei der Finanzierung von Galileo
Europäische Industrie sagt 200 Millionen Euro für die Entwicklungsphase des Satellitennavigationssystems zu