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DSLV übt Kritik an Lidl-Rampen-Service

11.10.2018 16:06 Uhr
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Unter anderem in Großbeeren verlangt Lidl seit Kurzem eine Gebühr für die schnellere Entladung der Lkw
© Foto: Bernd Settnik/dpa-picture-alliance

Dem Speditionsverband missfällt, dass der Discounter an seinen Logistikzentren seit Kurzem kostenpflichtige Zeitfenster-Buchungs-Optionen testet. Die Kosten sollten die Auftraggeber übernehmen, fordert DSLV-Chef Huster.

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Berlin. Der der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) hat die kostenpflichtigen Zeitfenster-Buchungs-Optionen kritisiert, die Lidl seit Kurzem an sechs Logistikzentren in Deutschland testet. Der Discounter lasse sich die Auflösung der von ihm selbst verursachten Rampenengpässe und die Einhaltung der eigenen rechtlichen Verpflichtungen gut bezahlen, lautete eine Stellungnahme am Donnerstag. „Keinesfalls können erhobene Gebühren für Rampenarbeiten an Entladestellen bei den Speditionen und Transportunternehmen hängen bleiben“, kommentierte DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster diese neue Praxis.

Der Handelsriese bietet seit einigen Wochen an sechs eigenen Warenlagern die Entladung eines anliefernden Lkw innerhalb von 90 Minuten durch Lidl-Mitarbeiter als sogenannten Express-Service an, sofern die Buchung bis um 5 Uhr morgens am Tag der Anlieferung erfolgt. Damit will der Discounter nach eigenen Angaben die Anliefermöglichkeiten flexibilisieren und Schichtzeiten der Lkw-Fahrer optimieren. Die Gebühren für den Sonderservice betragen 40 Euro. Die Anlieferung außerhalb der regulären Warenannahmezeiten – das sind die Stunden zwischen 12 und 18 Uhr – kostet 100 Euro.

DSLV nutzt Chance zum Appell: Mehr Tempo an der Rampe

Andererseits waren die Abwicklungskosten an der Rampe laut dem DSLV bislang eine unbekannte Größe. Nun seien sie für die Lidl-Lieferanten als Auftraggeber der anliefernden Speditionen zumindest transparent und kalkulierbar, bewertet der Verband den Sachverhalt. Huster hierzu: „Die Akzeptanz zur Kostenübernahme sollte bei den Speditionskunden hoch sein. Schließlich liegen die Service-Gebühren deutlich unterhalb von Lkw-Standgeldern, auf die das Transportunternehmen ansonsten bei stundenlangen, unverschuldeten Wartezeiten einen rechtlichen Anspruch hätte“, sagte Huster.

Der Speditionsverband sieht deshalb in einem Express-Rampen-System auch keine grundsätzlichen Nachteile. Dazu Huster: „Nicht nur angesichts des fortschreitenden Fahrermangels müssen Aufenthaltszeiten der Lkw an den Empfangsrampen der Handelshäuser deutlich verkürzt werden". Der DSLV fordert vom Handel seit langem ein Bündel von Maßnahmen wie vereinfachte Wareneingangskontrollen und vor allem die Vermeidung zusätzlicher, zeitintensiver Arbeiten für den Fahrer wie das Abpacken von Mischpaletten oder das Entfernen von Verpackungsmaterialien. (ag)

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