Hamburg. Der Deutsche Speditions- und Logistik Verband (DSLV) sieht in der EU-Osterweiterung mehr Chancen als Risiken. "Wir rechnen damit, dass der Speditions- und Logistikmarkt allein in Polen, Tschechien und Ungarn um zehn bis 15 Prozent wächst", sagte DSLV-Hauptgeschäftsführer Heiner Rogge im Interview mit dem Onlinedienst "tagesschau.de". Der Speditionsverband fühle sich außerdem für die künftigen Aufgaben gerüstet: "Viele unserer Mitgliedsunternehmen sind heute bereits in den Hauptbeitrittsländern wie Polen und Tschechien, aber auch in Ungarn vertreten." Auch der Wegfall der Zollformalitäten schafft nach Ansicht Rogges Erleichterung. An den Grenzen werde es nur noch Passkontrollen geben. "Das bringt auch eine Entlastung auf der Kosten- und Zeitseite." Befürchtungen, die EU-Osterweiterung könnte zu mehr Unsicherheit im Lkw-Verkehr führen, wies der DSLV als "völlig unbegründet" zurück. Statistiken des Bundesamtes für Güterverkehr würden zeigen, dass die Fahrzeugflotten aus diesen Ländern durchaus den in Westeuropa üblichen Qualitätsstandards entsprechen. Insofern gebe es keinen Grund zur "Panikmache". Allerdings sieht Rogge auch Belastungen: Bei den EU-Neulingen fehle es noch an funktionierenden Logistikstrukturen. "Gigantische Investitionen" seien notwendig, um die Länder an EU-Standards heranzuführen. Im Bereich der Transportleistung werde sich der Kampf um Marktanteile verstärken. (vr/pad)
DSLV: EU-Osterweiterung als Chance
Speditions- und Logistikmarkt soll allein in Polen, Tschechien und Ungarn um zehn bis 15 Prozent wachsen