Die neue Vito-Basis

Dass ein Transporter durch einen Modellwechsel günstiger wird, passiert nur selten. Doch Mercedes wagte beim neuen Vito genau diesen Schritt. Wenn auch nur beim Basis-Modell Kastenwagen Worker, das die Stuttgarter jetzt ab 17.990 Euro und damit 1000 Euro günstiger anbieten als den Vorgänger. Doch wer nun befürchtet, sich angesichts dieses Sonderangebotes in übermäßigem Verzicht üben zu müssen, den können wir beruhigen. Auch wenn manche Käufer Platzprobleme bekommen könnten. In den Kompakt genannten L1H1 passen nämlich lediglich 5,8 Kubikmeter, beziehungsweise 2,58 Meter lange Frachtstücke. Abhilfe in Form von 0,5 Kubik mehr Volumen und 24,5 Zentimeter mehr Ladelänge schafft der nächtstgrößere L2H1. Mit einem Aufpreis von 560 Euro. Ansonsten erwarten den Käufer aber keinerlei böse Überraschungen. Mercedestypisch komplett fällt auch beim Worker die Sicherheitsausstattung aus. Sogar der Doppelairbag ist beim Kastenwagen ab sofort immer an Bord. Zusätzlich gehören neben ESP, Bremsassistent und Trennwand auch neuartige elektrische Helfer wie Seitenwind- und Aufmerksamkeits-Assistent sowie Reifenluftdrucküberwachung zum Standard. Außerdem bringen Tempomat, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung mit Funk und der höhenverstellbare Fahrersitz Komfort in den Vito. Die 88 PS genügen für leichte Einsätze Auch antriebsseitig bereut man den Griff zur Basis nicht, sofern man die Nutzlast nicht ständig ausreizt und die Touren selten über Autobahnen führen. Den 1,6 Liter kleinen Einstiegsdiesel entleiht sich Mercedes von Partner Renault. Was auch erklärt, dass dieser Vito seine 88 PS und 230 Newtonmeter Drehmoment Mercedesuntypisch an die Vorderräder überträgt. Von Nachteil ist das allerdings nicht. Im Gegenteil. Dank variablem Turbo erweist sich der OM 622 als sehr elastisch, zieht ab 1700/min gut durch, dreht bei Bedarf munter bis auf 4000 Touren hoch und arbeitet sogar in diesem Bereich noch erstaunlich kultiviert. Doch selbst bei beladenem Frachtabteil sind solche Drehzahlmanöver unnötig, um den Vito auf Richtgeschwindigkeitstempo zu beschleunigen. Auch wenn es naturgemäß Geduld erfordert. Wer schneller unterwegs sein möchte, dem sei die stärkere Einstellung des 1,6-l-Selbstzünders mit 114 PS und 270 Newtonmetern empfohlen. Der soll sich wie sein kleiner Bruder mit 6,4 l/100 km Diesel begnügen. Doch Vorsicht: Für den stärkeren Vito verlangt Daimler mindestens 760 Euro mehr.