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Deutschland gründet Luftraumblock mit Nachbarländern

03.12.2010 14:41 Uhr
Deutschland gründet Luftraumblock mit Nachbarländern
In ganz Europa sollen insgesamt neun Luftraumblöcke als Zwischenschritt zu einem einheitlichen europäischen Luftraum entstehen
© Foto: ddp/Ronny Hartmann

Gemeinsam mit Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und der Schweiz gründet Deutschland den Luftraumblock „Europe Centrale“

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Brüssel. Deutschland hat zusammen mit Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und der Schweiz den funktionalen Luftraumblock „Europe Centrale" (Fabec) gegründet. Die Verkehrsminister der genannten Länder unterzeichneten gestern in Brüssel einen entsprechenden Staatsvertrag. Ziel von Fabec ist es, aus den sechs nationalen Flugräumen der beteiligten Staaten einen gemeinsamen zu schaffen. In ganz Europa sollen insgesamt neun solcher Luftraumblöcke als Zwischenschritt zu einem einheitlichen europäischen Luftraum entstehen. Im Dezember 2012 sollen sie funktionsfähig sein.

Durch die Aufhebung der rein nationalen Zuständigkeiten für das Luftraummanagement verspricht sich die EU eine Effizienzsteigerung des Flugverkehrs. Zum Beispiel könnten Flugzeiten verkürzt, dadurch Kosten gespart und die Umwelt geschont werden. Außerdem verspricht sich die EU eine erhöhte Sicherheit im Luftraum.

Über die inhaltliche Ausgestaltung von Fabec müssen sich die Vertragspartner in den kommenden Monaten noch einigen. Der Staatsvertrag besiegelt lediglich die Absicht, den gemeinsamen Luftraumblock zu verwirklichen. Zusammenarbeiten soll es auf vier Ebenen geben: auf Ebene der Minister, der Aufsichtsbehörden, der Flugsicherungsorganisation und der Ausbildung von Fluglotsen.

Wie schwer das im Detail sein wird, machten schon die Monate vor der gestrigen Unterzeichnung des Staatsvertrags deutlich. Neben Streiks der Fluglotsen in Belgien und Frankreich aufgrund von Ängsten über die Zukunft ihrer Arbeitsplätze gab es vor allem zwischen Frankreich und Deutschland größere Unstimmigkeiten. Ein strittiger Punkt dabei ist die Flugsicherung und der Status der Mitarbeiter. Wird in Deutschland die Flugsicherung privatrechtlich geregelt, ist sie in Frankreich eine staatliche Angelegenheit, die von Beamten erledigt wird. „Das sind philosophische Fragen, aber da wird man Einigungen finden", sagte der EU-Koordinator der Luftraumblöcke, der ehemalige EU-Abgeordnete und Verkehrspolitiker Georg Jarzembowski (CDU), am Rande der Unterzeichnungszeremonie.

In sechs Monaten wollen die Fabec-Mitglieder wissen, wie sie ihren Luftraumblock gestalten wollen. Die darauf folgende Zeit soll der Umsetzung dieser Maßnahmen dienen, so dass Fabec pünktlich nach EU-Fahrplan am 4. Dezember 2012 Wirklichkeit werden kann.

Wie viele der neun Luftraumblöcke dieses Datum tatsächlich einhalten werden, ist zurzeit noch fraglich. Außer Fabec haben sich bislang nur Irland und Großbritannien sowie Schweden und Dänemark in ähnlichen Abkommen wie der Fabec-Staatsvertrag zur Gründung ihrer gemeinsamen Luftraumblöcke verpflichtet. (kw) 

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