Deutsche Seehäfen setzen auf Privatbahnen

14.02.2007 16:12 Uhr

Anteil der Schiene an Hinterlandverbindungen steigt: Eurogate Intermodal stockt Bahnkapazität um knapp zwei Drittel auf

Hamburg. Die deutschen Seehäfen Hamburg und Bremerhaven setzen beim Weitertransport der Schiffscontainer zunehmend auf private Bahnbetreiber. In den maritimen Bahnverkehren halten private Betreiber bereits einen Anteil von mehr als 25 Prozent, sagte Lars Hedderich, Geschäftsführer des Logistikunternehmens Eurogate Intermodal, heute in Hamburg. Allein im Hamburger Hafen operieren rund ein Dutzend privater Eisenbahnbetreiber, die Zugverbindungen vor allem nach Mittel- und Osteuropa unterhalten. Damit sei auch der Anteil der Bahn an den Containertransporten insgesamt gestiegen und liege zum Beispiel in Hamburg über 22 Prozent. Eurogate Intermodal, eine Tochter des Umschlagunternehmens Eurogate, hat ihre Bahnkapazitäten seit Jahresbeginn um 62 Prozent aufgestockt. Täglich transportiert Eurogate Intermodal 1750 Standardcontainer (TEU) unter anderm in die ungarische Hauptstadt Budapest. „Private Bahnsysteme begegnen dem wachsenden Aufkommen in den Seehäfen durch Flexibilität“, sagte Hedderich. Durch den Einsatz modernster Lokomotiven und Waggons, die Transportplanung und Auslastung sei es gelungen, um 25 Prozent schneller in Ungarn zu sein als andere Bahnsysteme. Durch den Wettbewerb auf der Schiene seien viele Innovationen in Gang gekommen. Für den Hamburger Hafen forderte Hedderich eine Zollabfertigung rund um die Uhr. Außerdem müsse die Hafenbahninfrastruktur fit gemacht werden für die wachsenden Containermengen. Wenn die Finanzmittel für die notwendigen Investitionen nicht ausreichen sollten, müssten neue Finanzmodelle in Betracht gezogen werden. (dpa/sb)

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