Berlin/Warschau. Die Deutsche Bahn (DB) baut in der Wirtschaftskrise ihr europäisches Güterverkehrsnetz aus. Der deutsche Konzern kaufte am Freitag die private polnische Güterbahn PCC Logistics, ein Unternehmen mit 5800 Mitarbeitern und einem Umsatz von 350 Millionen Euro. Bahnchef Hartmut Mehdorn, Logistikvorstand Norbert Bensel und der Eigentümer der PCC-Gruppe, Waldemar Preussner, unterzeichneten die entsprechenden Verträge in Warschau, wie in Berlin mitgeteilt wurde. PCC Logistics solle für den Konzern zum „zentralen Standbein in Osteuropa“ werden, sagte Bensel. Die Kaufsumme wurde nicht mitgeteilt, sie liegt nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ im dreistelligen Millionen-Euro- Bereich. PCC Logistics verfügt über 7700 Güterwaggons und 400 Lokomotiven, sie operiert mit Schwerpunkt in Schlesien und „betreibt leistungsfähige Verbindungen in alle polnischen Wirtschaftszentren“, wie Bensel sagte. Der Marktanteil liege bei acht Prozent, damit sei PCC das größte private Eisenbahnunternehmen in Polen. Die langjährige Zusammenarbeit der DB mit der polnischen Staatsbahn PKP solle konsequent weitergeführt werden. Vorstandschef Hartmut Mehdorn erwartet, dass die Güterbahn DB Schenker Rail gemeinsam mit PCC Logistics mehr Verkehr auf die Schiene holen kann. So würden in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Arbeitsplätze in Polen und Deutschland gesichert. Die DB hatte in den vergangenen Jahren ihre Position in Europa bereits mit Zukäufen in Großbritannien, Spanien und Portugal gestärkt. (dpa/sv)
Deutsche Bahn kauft polnische Güterbahn
Die Deutsche Bahn (DB) baut in der Wirtschaftskrise ihr europäisches Güterverkehrsnetz aus