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Deichmann: Neues System für Kleinteilekommissionierung

24.11.2006 17:22 Uhr
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Neues Kommissionierkonzept für Kleinteile bei Deichmann(Foto: Deichmann)

Mit der „OOPSS“-Technologie von Bütema tauscht Schuhhändler Deichmann Daten zwischen Distributionszentren und der Zentrale in Essen aus.

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Essen. Als ein Glied in der Informationskette kommunizieren mobile Datenerfassungsgeräte mit der zentralen Warenwirtschaft über Web-Standards in Echtzeit. Weltweit ist Deichmann in dreizehn Ländern mit rund 2100 Filialen vertreten und verkaufte im letzten Jahr gut Hundert Millionen Paar Schuhe. Die Steuerung von Informationen erfolgt bei Deichmann zentral in Essen. „Die IT hat hier eine wesentliche Unterstützungsfunktion“, so Deichmann-Projektleiter Ralph Schlüter. „Um einen reibungslosen Ablauf zwischen den Distributionszentren und den Filialen zu ermöglichen, ist die zentrale Steuerung von Informationen besonders wichtig.“ Der Hauptprozess „zentral rechnen und dezentral liefern“ bildet ein Logistikszenario mit den Schwerpunkten: Bedarf automatisch ermitteln, Kommissionieraufträge für Distributionszentren über Nacht generieren und diese den Verkaufsstellen avisieren. Die Filialbelieferung in den europäischen Firmen der Deichmann-Gruppe erfolgt über mehrere zentrale Distributionszentren. Dort werden die Waren in einer einstufigen Kommissionierung filialbezogen gepickt. Die Kommissionierung erfolgt nach dem Mann-zu-Ware-Prinzip. Die zu kommissionierenden Waren werden mit Etiketten beklebt, aus denen Lagerplatz, Artikelmerkmale und Zieladresse hervorgehen, und anschließend für den Versand bereitgestellt. Bei einer Kleinteilekommissionierung, wie zum Beispiel bei Pflegeartikeln, Schnürsenkeln oder Einzelpaaren von Schuhen stößt dieses Verfahren an Grenzen. Einerseits ist das Applizieren der Versandlabel auf kleinen Artikeln sehr umständlich und andererseits wird durch die Vielzahl der entstehenden Versandeinheiten das Avisenvolumen für die Filialen stark erhöht und der Wareneingang in den Filialen erschwert, da der Erhalt jeder einzelnen Versandeinheit quittiert werden muss. Vor diesem Hintergrund wurde die Kleinteilekommissionierung neu überdacht und das Pilotprojekt „Pick & Pack & Check – Kommissionierung“ aufgesetzt. Im Rahmen dieses Projektes wurde eines der Distributionszentren (DZ), das für die Belieferung von etwa 100 Filialen zuständig ist, mit Funkscannern ausgestattet und der Druck von Kommissionieretiketten für Kleinteile wurde durch elektronische Picklisten ersetzt. Damit die Artikel in den Filialen ankommen, nutzt Deichmann in seiner Zentrale in Essen ein Store-Management-System im Rahmen eines „Open Operating Solution Server“ (OOPSS). Dieser Server ist im Rechenzentrum mit dem Deichmann Warenwirtschaftssystem verbunden und ermöglicht den direkten Zugriff auf die zentrale Oracle-Datenbank. Die Technologie von OOPSS ermöglicht das gewünschte elektronische Pick & Pack & Check Verfahren. Dabei verwendet Deichmann mobile Datenerfassungsgeräte (MDE) von Denso. Diese kommunizieren per Funk über so genannte Controller via Standleitung mit dem OOPSS-Server. Dieser ist mit dem Zentralserver verbunden und vollführt alle Transaktionen direkt im Warenwirtschaftssystem. In der Praxis logt sich der Lagerarbeiter an der Applikation an und fordert eine Pickliste zur Bearbeitung an. Anstelle der bisherigen Kommissionierlabels werden dann Picklisten per Datenfunk auf die MDE übertragen. Bei Aktivierung einer Pickliste auf dem Gerät wird die Identifikation des verwendeten Versandbehälters gescannt und das Gerät zeigt seriell die einzelnen Pickpositionen in Form von Lagerplatz und Artikel an. Durch Scannung des vorgegebenen Lagerplatzes als auch des zu pickenden Artikels erfolgt eine Plausibilitätsprüfung der Kommissioniervorgabe (Check). Die Buchung wird online an das Rechenzentrum in Essen übertragen. Der Abschluss des Kommissionierauftrags gewährleistet die Bestands-Entlastung der betroffenen Lagerplätze in Echtzeit und eine datentechnische Verknüpfung der gepickten Artikel mit dem aktuellen Versandbehälter. Sobald der Versandbehälter voll ist oder alle Pickpositionen bearbeitet wurden, erfolgt der Transport in den Warenausgangsbereich, wo automatisch ein Versandlabel appliziert wird. „Wir suchten nach einer zuverlässigen Technologie, die funkbasiert ist und online mit unserer zentralen Warenwirtschaft kommunizieren kann“, bemerkt Schlüter. „Und das unabhängig von der Stabilität der Funkverbindung“. Zwei technologische Anätze wurden genauer unter die Lupe genommen: Zum einen die Verteilung einer Oracle Forms Applikation über Citrix und zum anderen die browserbasierte OOPSS-Technologie. Im Gegensatz zur sessionbehafteten Citrix Technologie arbeite OOPSS auch bei temporärem Netzverlust stabil. OOPSS kommuniziert über Web-Standards HTML-Informationen, so dass der Mitarbeiter auch außerhalb des Funkbereichs kurzzeitig ohne Informationsverlust arbeiten kann. „Wichtig war für uns, dass die Applikation das Standard-Betriebsystem für MDE Geräte Windows CE 5.0 unterstützt“, so Schlüter.
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