Rødby. Dänemarks Regierung steht kurz vor der Entscheidung, ob das Land über eine Ostsee-Brücke oder durch einen Tunnel mit Deutschland verbunden werden soll. Zum Auftakt eines „Bürgerdialogs" in Rødby sagte der dänische Verkehrsminister Hans Christian Schmidt am Donnerstag der „Deutschen Presseagentur", er wolle dazu kommende Woche eine Klärung mit den hinter dem Projekt stehenden Parlamentsparteien herbeiführen. Dänemark will die Kosten für die 19 Kilometer lange Querung des Fehmarnbelt in Höhe von mindestens fünf Milliarden Euro allein tragen.
Schmidt wollte sich noch nicht endgültig auf die Haltung der Regierung festlegen, hob aber die Vorzüge eines Senktunnels zwischen Rødby und Puttgarden auf der schleswig-holsteinischen Insel Fehmarn hervor. Dabei spiele nicht zuletzt eine Rolle, dass die Betonelemente vor Ort in Dänemark, Deutschland sowie möglicherweise in Polen produziert werden könnten. Für die deutsche Seite fallen Anbindungskosten an Land in Höhe von wahrscheinlich 1,7 Milliarden an.
Mit der Ostseeverbindung würde sich die Fahrzeit zwischen Hamburg und Kopenhagen von gut vier auf gut drei Stunden verkürzen. Die Fertigstellung ist für 2020 anvisiert. Der Bundestag und Dänemarks Follketing haben dem Projekt aber noch nicht endgültig zugestimmt. (dpa)