Kopenhagen. Die milliardenschwere Übernahme der niederländischen Reederei P&O Nedlloyd durch den Containertransporteur Maersk Sealand ist unter Dach und Fach. 95 Prozent der Aktionäre von Royal P&O Nedlloyd hätten das Geschäft gebilligt, teilte die dänische A.P. Møller-Maersk-Gruppe mit. Damit sei die letzte Hürde genommen. Der Kaufpreis liege bei 2,3 Milliarden Euro.
Mit der Übernahme baut die Maersk-Reederei ihren Marktanteil am weltweiten Frachtgeschäft mit Schiffscontainern von 12 auf rund 17 Prozent aus. Das gemeinsame Unternehmen sei mehr als doppelt so groß wie die zweitgrößte Container-Reederei Mediterranean Shipping Co. (Schweiz). Maersk verfügt über 300 Schiffe mit einer Kapazität von 750.000 Container. P&O Nedlloyd, bislang die Nummer drei in der Branche, hat 156 Schiffe mit einer Kapazität von 428.000 Containern.
Die Wettbewerbsbehörden in den USA und der EU hatten die Transaktion zuvor genehmigt. Nach Auflagen der EU-Kommission müssen die Dänen unter anderem jedoch das Transportgeschäft von P&O Nedlloyd zwischen Europa und Südafrika verkaufen, um nicht zu mächtig zu werden. Die bestehenden Routen von Maersk will das Unternehmen nach eigenen Angaben aber beibehalten.
Unter anderem wegen des explosiv wachsenden Handels mit China hat die Containerschifffahrt in den vergangenen Jahren hohe Wachstumsraten mit enormen Gewinnen eingefahren. So konnte Maersk Sealand den Ertrag im vergangenen Jahr von 3,9 auf 8,4 Milliarden Kronen (524 Millionen auf 1,1 Milliarden Euro) bei einem Umsatz von 95 Milliarden Kronen mehr als verdoppeln. (dpa)